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KLEINE

PHILOLOGISCHE ABHANDLUNGEN

VON

Dr. ANTON ZINGERLE,

PROFESSOR AM K. K, GYMNASIUM ZU INNSBRUCK.

I. HEFT,

LIBRAS

OF THE

UNIVERS..

C

CALIF

INNSBRUCK.

DRUCK UND VERLAG DER WAGNER'SCHEN UNIVERSITETS-BUCHHANDLUNG.

1 8 7 1.

Vorbemerkung.

Als ich heuer um eine wissenschaftliche Abhandlung für den Schlussbericht des hiesigen Gymnasium ́ersucht wurde, beschloss ich, um in meinen grösseren Arbeiten nicht unterbrochen zu werden, einige kleine Aufsätze, für die mir das Material grösstentheils schon bereit lag, zusammenzustellen und zu obigem Zwecke zu verwerthen. Dieselben erscheinen nun, da vielleicht das Eine oder das Andere doch auch allgemeiner interessiren dürfte, hiemit auch separat als kleines Büchlein. Vielleicht wird bei günstiger Gelegenheit eine kleine Fortsetzung folgen.

Den Herren Universitätsprofessoren Dr. F. Demattio, Dr. B. Jülg, Dr. J. Müller, die mich mit mehreren, mir sonst nicht zugänglichen Werken unterstützten, so wie der zuvorkommenden Vorstehung der hiesigen k. k. Bibliothek schulde ich grossen Dank, den ich hiemit an dieser Stelle öffentlich erstatte.

Innsbruck 21. Juni 1871.

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Dass in der älteren italienischen Poesie seit dem 13. Jahrhunderte Gedanke sowohl als Ausdruck gar häufig enge an die Meisterwerke der römischen Dichter sich anschliesst, ist eine im Allgemeinen längst anerkannte und gewiss sehr leicht erklärliche Thatsache. Nicht nur die nahe Verwandtschaft der Sprachen führte dazu, nicht allein der klassische Boden, der bei jedem Schritte die Erinnerungen wachrief an das alte Rom mit seiner Herrlichkeit, sondern ausserdem noch, ja ganz hauptsächlich die Zeitverhältnisse, in denen jene grossen Italiener wirkten und schufen: es war dies ja der Zeitraum der allmähligen Wiederbelebung der klassischen Studien, an welcher manche jener Dichterfürsten den thätigsten Antheil nahmen und sich dadurch nicht nur ihr Vaterland, sondern die ganze gebildete Welt zu hohem Danke verpflichteten. Unter diesen letzteren nimmt Petrarca ohne Zweifel die erste Stelle ein und dieser grossartige Mann ist es auch, über den ich an dieser Stelle Einiges, was sich auf das oben erwähnte Verhältniss zu den Römern bezieht, anführen möchte. Was mich zur Veröffentlichung dieser kleinen Abhandlung, die ihr Entstehen einer grösseren, nun publizirten Arbeit über die römischen Dichter und der gleichzeitigen, in den Mussestunden gepflogenen Lectüre Petrarca's verdankt,

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