Gouvernement und Kreis oder Stadt sind soeben im VII. Bande) des vom Kaukasischen Statistischen Comité herausgegebenen,,Magazin (Ssbornik) zur Kunde des Kaukasus" unter anderem Material russisch im Drucke erschienen, während ein daraus hervorgehobenes Moment, die Nationalität, in vorliegender Karte und Tabellen seine Darstellung findet. Die hier gebotenen ethnographischen Facta wurden von mir auf die 5-Werst-Karte des Landes dorfweis angebracht und darnach von dem geschickten jungen Kartographen, Herrn W. H. Fritzsche aus Berlin (damals in St. Petersburg im Iljin'schen kartographischen Institut angestellt, gegenwärtig in Turin bei Herrn G. Cora), auf die bei J. Perthes in Gotha gestochene 22-Blatt-Karte des kaukasischen Generalstabs (10 Werst im Zoll) für das Cabinet S. K. Hoheit des Grossfürsten-Statthalters, dann auch auf die 30-Werst-Karte des Generals Iljin niedergelegt. Soweit Transkaukasien. In Ciskaukasien, wo bei der Registration der Bevölkerung ein ganz anderes Princip bebefolgt worden, habe ich mich für die ethnographische Darstellung des Kuban-Landstriches der Theilnahme des Secretärs des örtlichen (in Jekaterinodar) Statistischen Comité's, Herrn Felizyn, für das Gouvernement Stawropol des würdigen Herrn Bentkowsky und für den Terek Landstrich (wo die Grenze der territorialen Parzellen, bei deren bedeutender Ausdehnung über die Ebene hin von besonderer Wichtigkeit sind) der Beihülfe meines langjährigen Freundes, des Herrn S. Kipiani, Chefs des Messwesens in jenem Landstriche (zu Wladikawkas), zu erfreuen gehabt. Der wichtigste Punkt dürfte hier die Darstellung des unbewohnten Terrains sein. Die ganze Gegend an dem Unterlaufe des Araxes und der Kurà unbewohnt darstellen konnten wir ebenso wenig wie die Steppenregion zwischen der Kurà und der unteren Jôra und dem Alasàn; mit eben demselben Rechte hätten wir alle Gebirge des Kleinen oder Antikaukasus unbewohnt zeichnen müssen; denn wie jene Steppenregionen nur im Winter, sind diese Alpen im Sommer von zahlreichen Hirtenstämmen belebt die übrige Zeit des Jahres aber allerdings menschenleer. Genau genommen, müsste man für diese Partien des Kaukasus, wie ich daran für eine Darstellung der Bevölkerungsdichtigkeit unseres Landes gedacht, ein besonderes Winter- und Sommerbild bieten was übrigens immer noch etwas zu wünschen übrig liesse, da es örtlich ausser Sommer- und Winternoch weitere Frühlings- oder Herbstweidegründe giebt (jailàgh und kyschlàgh einer- und jasdagh andererseits). Während nun alle diese Länderstrecken zu gewissen Jahreszeiten eine nicht unbedeutende Bevölkerung ernähren, giebt es im Kaukasus ein nicht geringes Ländergebiet in der Nähe des Schwarzen Meeres zu beiden Seiten der Kaukasus 1) Die gleichzeitig erschienenen starken Bände dieses Sammelwerkes enthalten: s. die von mir zusammengestellten Ortsverzeichnisse (für 5 Gouvernements oder Landstriche, d. h. die Hälfte des ganzen Kaukasiens) das sichere Fundament und Controle für unsere ethnographische Karte dann die Religions- und andere Tabellen über die Bevölkerung des Landes. Der VI. Band ist einer mit Plan und zahlreichen graphischen Darstellungen gezierten Bearbeitung der Tifliser eintägigen Volkszählung aus der Feder des Herrn Kobiakow, Gehülfen des Oberredacteurs des Kaukasischen Statistischen Comité's gewidmet. Hauptkette, wo einerseits in Folge der Auswanderung der Abchasen und Dshigeten weder im Winter noch Sommer eine menschliche Seele zu finden, andererseits die kubanischen Kosakenstanizen seit der Übersiedlung der vormaligen tscherkessischen Bevölkerung, sei es auf die Ebene an den Kuban-Fluss, sei es in die Türkei, zurückgezogen wurden, bei der gebirgigen und waldigen Beschaffenheit des Landes die russische Bevölkerung noch nicht festen Fuss fassen konnte. Da diese Länderstrecke noch keinem Besitzer von der Regierung gesetzlich zugesprochen wurde und noch weniger von irgend Jemand bewohnt ist, so liess sich derselben kein ethnographisches Colorit geben, das wir dem schmalen Landstriche am Schwarzen Meere selbst schon darum nicht vorenthalten durften, weil derselbe, wenn auch gar nicht, oder nur höchst dürftig und sporadisch besiedelt, dennoch im Besitze gewisser Nationalitäten befindlich angesehen wird. Die von Hrn. Rittich gegebene Eintheilung von Grossund Kleinrussen haben wir, als nicht gut durchführbar und für den Kaukasus ohne sonderliche Bedeutung, aufzugeben für gut befunden. Nun noch einige Worte über Irrthümer, die sich in die russische Specialkarte des Kaukasus jenes Herrn eingeschlichen haben. Schotten giebt es keine im Gouvernement Stawropol oder dem Terek-Landstriche, wo die sogenannte Schottländer-Colonie zu Anfange dieses Jahrhunderts von ein Paar schottischen Missionaren gegründet, doch von Deutschen besiedelt wurde, und von solchen auch heutzutage bewohnt wird, nachdem die wenigen schottischen Missionare seit mehr denn einem halben Jahrhunderte das Land verlassen. Beinahe 10000 Araber verdankt Herr Rittich einer von ihm missverstandenen Notiz in meiner Monographie des Gouvernements Baku 1). Die Bedeutung und Abstammung der Tataren jenes Gouvernements in Betracht ziehend, theilte ich mit, dass die Bewohner einer gewissen Anzahl von mir genannter, heute tatarischer Dörfer, laut eigener gut beglaubigter Tradition, von den Arabern abstammen, die vor nunmehr 12 Jahrhunderten das östliche Transkaukasien und den Daghestan bezwangen. Eigenthümlicherweise, wie ich diess bei Begründung dieser These in jener Abhandlung anführte, sind diese Arably -,,Nachkommen der Araber" gerade diejenigen Dörfer, die auch heutzutage sich vornehmlich durch Zucht der Kameele auszeichnen. Ferner hat der Oberst in seiner russischen Specialkarte unter den tatarischen Völkerschaften ein ziemlich zahlreiches Volk der Beks aufgestellt es sind dieses muhammedanische Edelleute der verschiedensten NationaliEin Völkchen oder Stamm der Muganly giebt es ebenso wenig Mugalen aber werden im sakataly'schen Bezirke, wo die herrschende Nationalität der Dsharen dem awarischen Volksstamme angehört, die unter ihnen lebenden Leute türkischen Stammes genannt im Grunde völlig dieselben aderbeidshanischen Tataren, wie solche den benachbarten nucha'schen, elisabethpoler Kreis und das übrige östliche Transkaukasien bewohnen. täten. 1) Der ethnographische und historische Abschnitt dieses im J. 1870 mit zahlreichen Karten in Tiflis russisch erschienenen Bandes wurde von mir nebst der Skizze der Naturbeschaffenheit des Landes in den drei letzten Monatsheften der Russischen Revue für das Jahr 1879 deutsch mit neuen Zahlen reproducirt. 1) Deutsche 370, Griechen 55. 2) Deutsche. 3) Deutsche 273, Griechen 1476. 4) Griechen. 5) Deutsche 1353, Griechen 1540. - 6) Perser. 7) Befremden wird es wohl, in den Kreisstädten Kisliar und Mosdok keine Russen angegeben zu finden. Wohl giebt es solche daselbst, doch da wir blos die Zahl der Einwohner ohne Angabe ihrer Nationalität besitzen, mussten wir solche der herrschenden Nationalität, in beiden Orten der armenischen, zurechnen, wenn wir nicht erdichtete Zahlen geben wollten. 8) Mit Hebräer-Ansiedelung. 9) Deutsche. - 10) Osseten. 11) Gehören speciell zu den Lesghischen Völkern. 11) Kabardiner und andere TscherkessenVölker (Adighe). 12) Darunter 1109 Abasiner. 13) Darunter 8258 Abasiner. 14) Kabardiner und andere Tscherkessen-Völker (Adighe) 61860, Abasiner 9367. 15) Deutsche 9009, Griechen 1540. - 16) Perser 84, Osseten 58926. 17) Kabardiner &c. 114600, Abasiner 9367. 1) Russen 2142, Polen 108, Tschechen 74. 2) Russen. 3) Russen 3678, Polen 3, Tschechen 794. 6) Deutsche 75, Moldauer, Franzosen und Italiener 604, Griechen 1478. 7) Deutsche 75, Moldauer &c. 604, Griechen 1941. 4) Russen 10 692, Polen 111, Tschechen 868. 5) Griechen. 10) Türken. 1 11) Mingrelier. 12) Die bisher unter den westkaukasischen Bergvölkern speciell unter den Kabardinern angegebenen 847 Seelen beiderlei Geschlechts, die in der Nähe der vormaligen Festung Gagri wohnten, wanderten im letzten türkischen Kriege aus. 13) Abchasen; ausser diesen hier angegebenen wanderten im letzten Krieg von 1877-78 gegen 32 000 Abchasen beiderlei Geschlechts in die Türkei aus. - 14) Die Truppen eingerechnet und somit meist Russen; dazu einige Griechen, Armenier und Mingrelier als Händler. 15) Deutsche 29, Griechen 202.- 16) Moldauer &c. 3, Griechen 332. - 17) Deutsche 29, Moldauer &c. 3, Griechen 551.- 18) Perser. 19) Osseten. - 20) Perser 92, Osseten 2710. 21) Mingrelier, ebenso die nachfolgenden ohne besondere Bemerkung. 22) Sewaneten. 23) Mingrelier 1101, Sswaneten 191. 24) Mingrelier 170 666, Sswaneten 12 069. 25) Russen 19 618, Polen 1592, Tschechen 32.26) Russen 8897, Polen 200. 27) Russen 82, Polen 1.- 28) Russen 1507, Polen 51. 29) Russen 18, Polen 8. 30) Russen 69, Polen 2. — 31) Russen. 32) Russen 20, Polen 10. 83) Russen 80, Polen 2. 24) Russen 5285, Polen 6. 35) Russen 36 390, Polen 1872, Tschechen 32. 36) Deutsche 2086, Moldauer, Franzosen, Italiener 439, Griechen 388. 37) Deutsche 2810, Griechen 14 064. 38) Griechen, ebenso die folgenden. 39) Deutsche 4896, Moldauer &c. 439, Griechen 15 161. 40) Perser 1692, Kurden 1, Osseten 291. 41) Kurden 274, Osseten 440. 42) Osseten. 43) Kurden. 44) Kurden 292, Osseteu 48. 45) Perser 1692, Kurden 1018, Osseten 49 278. 46) Hebräer 1145, Assyrier 228. 47) Hebräer, ebenso die folg. 48) Hebräer 5295, Assyrier 228. 49) Thuschiner. - 30) Thuschiner 5029, Pachawen 7425, Chewssuren 6033. 51) Pshawen 719, Chewssuren 869. -52) Thuschiner 5033, Pshawen 8144, Chewssuren 6902. 53) Mingrelier. 54) Kabardiner 7, Abchasen 4. 55) Tschetschenen 6, Küriner 37, Udinen 1. 56) Awaren. 57) Tschetschenen. 58) Tschetschenen 2211, Awaren 1, Küriner 37, Udinen 1. 59) Türken 123, nördl. Tataren 2187. Bei der sonst werthvollen Zählung von Tiflis ist leider kein Unterschied zwischen aderbeidshanischen (gewöhnlichen transkaukasischen) und kasanischen Tataren, deren es viele in der Stadt giebt und die prägnant von jenen unterschieden sind, gemacht worden. - 60) Aderbeidshan. Cataren, ebenso die folgenden. 161) Aderbeidsh. Tataren 21 972, nördl. Tataren 109.62) Türken 219, Aderbeidshan. Tataren 4404. 63) Türken 342, Aderbeidshan. Tataren, 63 699, nördi. Tataren 2296. 64) Die Bevölkerung von Tiflis ist nach den Ergebnissen der eintägigen Zählung vom März 1878 angeführt mit Ausnahme der summarisch gezählten Truppen, mit denen die Stadt nicht 89 551, sondern 104024 Seelen zählte. Erstere Zahl ward von uns angenommen, weil sie uns auch nach Nationalität, Religion und sonstigen Verhältnissen bekannt ist. 1) Russen 150, Polen 1.2) Russen, ebenso die folgenden. -) Russen 4525, Polen 1. - - 4) Deutsche 4, Griechen 171.5) Griechen. 6) Deutsche 4, Griechen 1100.7) Hebräer. 8) Assyrier. 9) Hebräer 24, Assyrier 1250.- 10) Russen. 11) Deutsche. - 12) Hebräer. 13) Küriner 1973, Rutuler 665.14) Dsheken (nebst Haputlinern) 1171, Udinen 9665. - 15) Dsheken (nebst Haputlinern). 16) Udinen. - 17) Dsheken (nebst Haputlinern) 2288, Udinen 9667. 18) Russen. 20) Küriner. — 19) Hebräer. 21) Dsheken 4899, Chinaluger 2196, Kryser 4795.22) Die Muhammedaner der Stadt Baku sind ebensowohl als Taten wie als Tataren angesehen. Summa XII 270 472711 18 2378 2424 6251| 791 916 98305 4458518 3573110 10439520 9197721 1569915 7280722 520 481524 Zusammenstellung der Summen IV.-XII. B. Transkaukasien. 967812 4935713 60482 44916 520 3893 127811 4216814 1569915 59819 5) Laken ') Aderbeidsh. Tataren 979, nördliche Tataren 791. *) Darginer. 3) Aderbeidsh. Tataren 1072, nördl. Tataren 42 758. 4) Andier 5395, Didoer 2276. 32007, Artschiner 592. 6) Agulen. 7) Andier 29 654, Didoer 6798.8) Andier. 9) Darginer 17 483, Tabassaraner 6672. 10) Aderbeidsh. Tataren 5568, nördl. Tataren 9472. 11) Laken. 12) Tabassaraner. 13) Agulen 4905, Küriner 44 452. 14) Küriner. 15) Rutuler 11138, Zachuren 4561. 16) Aderbeidsh. Tataren. 17 Ausschliesslich Russen. - 18) Andier 35 511, Didoer 9074. — 19) Laken 35 139, Artschiner 592. 20) Darginer 88 045, Tabassaraner 16 350.21) Agulen 5357, Küriner 86 620. 22) Aderbeidsh. Tataren 19 786, nördl. Tataren 53 021. - 1) Darunter 4 Serben, 1 Montenegriner, 2 Bulgaren, 9 Slowaken, 15 Lithauer, 10 Letten, im Ganzen 41.- 2) Darunter 52 Engländer, 27 Schweden, 1 Däne, 1 Niederländer, im Ganzen 81. - - 3) Darunter 267 Franzosen und 166 Italiener, im Ganzen 433. 4) Diese Zabl setzt sich aus folgenden Völkerschaften zusammen: Kabardiner 66 189, Bsheduchen 15 563, Abadsechen 14 660, Schapssugen 5033, Temirgoi 3150, Nahuchai 184, Besslenei 5875, Eruchai 1678, Chatukai 606, Mamchagoi 887, Machoscheer 1204, Chakutsch 87, Moloscheer 235, Barakai 92, Bachow 6. |