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Dithyramben.

Bakchilides.

Schade, daß die Dithyramben Pindar's verloren ges gangen find, in denen wir sonst gewiß die schönsten Müßter dieser Gattung befißen würden, und die Horaz, in seiner bekannten Ode auf diesen erhabenen Lyriker so charakteris firt:

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per audaces nova dithyrambos, Verba devolvit, numerisque fertur Lege folutis.

Unter den einzelnen Ueberresten lyrischer Gesänge der Gries chen finden sich nur einige wenige Bruchstücke. Dahin ges hårt folgendes, vom Athendus aufbehaltenes Fragment des Bakchilides, eines berühmten Lyrikers, der ungefähr fünftehalb Jahrhunderte vor C. G. lebte, und Pindar's Nebens buhler am Hofe des Königs Hiero war. S. Brunkii Anale&ta, T. I. p. 151. Die Uebersetzung ist aus Herder's Zer streuten Blåttern, Samml. II. S. 201.

Batchilides.

Γλυκει

Bakchilides.

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Γλυκεῖ ἀνάγκα σενομένα κυλίκων
Θάλπησι θυμόν. Κύπριδος

Ἐλπὶς δ ̓ αἰθύσσει φρένας,
Αναμιγνυμένα Διόνυσίοισι δώροις,

Ανδράσι θ ̓ ὑψοτάτω

Πέμπει μερίμνας.

Αὐτὸς μὲν πόλεων

Κρήδεμνον χύει,

Πᾶσι δ ̓ ἀνθρώποις
Μοναρχήσειν δοκεῖ.

Χρυσῷ, δ ̓ ἐλέφαντὶ τε

Μαρμαίρεσιν οἶκοι.

Πυροφόροι δὲ κατ' αίγλήεντα

Νῆες άγουσ ̓ ἀπ ̓ Αἰγύπτου

Μέγισον πλοῦτον,

Ος πίνοντος ὁρμαίνει κέαρ.

Uebersetzung.

Süße Gewalt, die aus den Bechern stürmt,
Und streichelt unser Gemüth mit der Cypris Hand!
Auch Hoffnung ist in Dionysus Trank gemischt;
Die das Herz ergreift, daß schnell es der Sorgen Last
In die weiteste Ferne wirft.

Der Trinker erobert Städte, zerstört

Mauern, und dünkt sich schon ein Monarch der Welt.
Von Elfenbein und Marmor glånzt sein Haus:

Ihm führen schwerbeladne Schiffe von Aegypten her
Großen glänzenden Reichthum zu,

Wie des Trinkers Herz es wünscht.

Horaz.

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Hora z.

Die beiden folgenden Oden, reich an lyrischer Begeistes rung und an mythischen Bildern, find durchaus dithyrams bisch, und vermuthlich Nachahmungen griechischer Gesänge. In der ersten dünkt sich der Dichter in ferne Wälder verseßt, mitten unter das Gefolge des Bacchus, die Satyrn und Nymphen, und singt, begeistert von der nahen Gegenwart jenes Gottes, fein Lob und seine Thaten. Fast noch höher ist der Schwung der zweiten Ode, für deren Veranlassung man nicht unwahrscheinlich, die damals eben geschehene Apos theose des Kaisers Augustus hält, zu dessen Verherrlichung er fich durch bacchisches Entzücken aufgefodert fühlt.

Bacchum in remotis carmina rupibus
Vidi docentem (credite pofteri!)
Nymphasque difcentes, et aures
Capripedum Satyrorum acutas.

Evoe! recenti mens trepidat metu,
Plenoque Bacchi pectore turbidum
Laetatur! Evoe! parce, Liber!

Parce, gravi metuende thyrfe!

Fas pervicaces eft mihi Thyiadas,
Vinique fontem, lactis et uberes
Cantare rivos, atque truncis
Lapía cavis iterare mella.

Fas et beatae coniugis additum
Stellis honorem, tectaque Penthei
Disiecta non leni ruina,

Thracis et exitum Lycurgi.

Tu flectis amnes, tu mare barbarum:
Tu feparatis uvidus in iugis

Nodo coërces viperino

Biftonidum fine fraude crines.

Veisp. Samml. 4. B.

Tu,

Horaz.

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