Alopstock. Mir winket ihr eiserner Arm! Ich schweige Und finne dem edeln schreckenden Gedanken nach, Hermann und Thusnelda. Ha! bort kömmt er, mit Schweiß, mit Römerblute, Niemals vom Auge geflammt! Komm! ich bebe vor Lust! Reich' mir den Adler Aus von der donnernden Schlacht! Ruh' hier, daß ich den Schweiß der Stirn abtrockne, Niemals Thusnelda geliebt: Selbst nicht, da du zuerst im Eichenschatten Schon die Unsterblichkeit an, Klopstod. Die nun dein ist! — Erzählt's in allen Hainen, Hermann unsterblicher ist! Warum lockst du mein Haar? Liegt nicht der stumme Todte Vater vor uns? O hått' Augustus Seine Heere geführt, Er Låge noch blutiger da! Laß dein sinkendes Haar mich, Hermann, heben, Siegmar ist bei den Göttern! Folg du, und wein' ihm nicht nach! Denis. Denis. Michael Denis, Rath und Bibliothekar zu Wien, geb. in Baiern, 1729, wurde zuerst durch seine Bardengesånge, unter dem Namen Sined, und nachher durch seine poetische Uebersehung Offian's berühmt. Der Ruhm der Kaiserin Theresia, des jezigen Kaisers, Vorfälle des fiebenjährigen Krieges, der Stadt Wien, u. a. m. gaben ihm öftere Aufs foderungen zu lyrischen Gedichten voller Geistes und Feuers. Die folgende Ode ist die erste von den sieben, welche Josephs Reisen überschrieben sind, und im Mai 1769 verfertigt. Josephs des Zweiten Reise nach Italien. Herauf, o Sonne! Lange schon harret dir Mitten in seinem Gewölbe weckte. Herauf, o Sonne! Röthe mein Saitenspiel Sie kommt! Die Blume schleusst ihr den Busen auf; Lösen in Freudegetön die Kehle. So kommt zu Völkern, welche das Meer von uns, Von uns die Kette steiler Gebürge trennt, So kömmt zu Völkern Joseph. Herzen Tief aufgereget, schmücken ihr lüftig Haupt "Heil dem Gebieter der deutschen Erde! Heil sey dem ersten Sohne Theresiens, "Dem Heldenenkel, Herzenseroberer, Dem wunderbaren jungen Manne! Städte, Wem jauchzet ihr, Völker? Städte, ihr? wem feiert Wem schliessen aller Herzen so weit sich auf? Ihr seht ihn, Völker! Deckt ihn ergrabner Werth Von Silber helle Råder? Folgen Seinem Gespanne die bunten Horden Geschmückter Diener? Blißet ein fürchterlich Jauchzet ihr, Völker! Ihr seht sein menschenfreundliches Angesicht, Und er ist unser! Ihr seht ihn, Völker! wann er dem Ewigen Und er ist unser! Das ist Er! Harfe, töne des Barden Stolz, Joseph der zweite sei groß! Ind unser! Denis. Denis. Und sången alle Barden der Kinder Teuts „ Seelen empfinden allein die Süsse Dem Göttlichen zu dienen, sein Eigenthum Eh noch die Wange sich månnlich braunte, Noch eh der Herrscher Gold ihm vom Haupte schien, Niemals den himmlischen Busen aufschloß; Den, nur von Recht und Einsicht und Mäßigkeit, Getreuen hinzog, jegliches Ungemach Mit wachem Auge ruhet, und adlerschnell Dann wirbelt heller Siegesgesang ihm nach, Und kann der Ausdruck meiner Empfindungen, Dann |