Sie zurnt, die Stimme; die Eindd' erzittert; Welch Schrecken brauset durch sie hin! Die Stimme Gottes, des Herrschers, erschüttert Die wundervolle Wüste Sin.
Erschreckt von seiner gewaltigen Stimme. Gebåren Hindinnen zu früh.
Die Stimme Gottes entblößet im Grimme Die Wälder, und entwurzelt sie.
Er donnert, daß er verherrlichet werde; Sagt ihm im Tempel Lob und Dank!
Der Herr bereitete wider die Erde Die Sündfluth, ihren Untergang.
Und sie vertilgte die sichern Verbrecher, Die seines Namens Ehr' entweiht; Da war er König, und Dråuer, und Råcher; Und das ist Gott in Ewigkeit.
Gott wird in allen feindseligen Stürmen -- Den Kindern Jakobs Kraft verleihn: Er wird sie segnen, Gott will sie beschirmen, Um sie wird großer Friede seyn.
Nach Mendelssohn's Uebersetzung.
Dankt dem Herrn, denn er ist freundlich,
Ewig währet seine Güte! Singet, die der Herr erlöset,
Die er aus der Noth errettet,
Und von ferne her zusammenbringt,
Von Morgen, Abend, Mitternacht und Weltmeer!
Die in Wüsteneien irre gehn,
Keine Bahn zur Wohnstatt finden,
(Geplagt vont Durst und Hunger Schmachtet ihre Seele) Schrein in ihrer Noth dem Herrn, Und er befreit sie aus der Angst, Führt sie einen ebnen Pfad
Zu bewohnten Städten hin. Dann preisen sie des Ew'gen Güte
Den Menschenkindern seine Wunder,
Daß er Durstige gesättigt,
Mit Gutem Hungrige gefüllt.
Die in düstern Todesschatten sißen, Eingesperrt von Zwang und Eisen, (Gottes Worten widerspenstig,
Schåndten sie des Höchsten Rath. Drum unterwies er sie durch Leiden; Sie liegen da, und Niemand hilft.) Schrein in ihrer Noth zum Herrn, Der aus ihrer Angst sie rettet, Führt sie aus von düstern Todesschatten, Zerreisset Band und Fessel.
Dann preisen sie des Ew’gen Güte, Den Menschenkindern seine Wunder, Daß er ehrne Pforten zerbrach, Eiserne Riegel zerschlug.
Wenn um Uebertretung willen Für ihre Sünden Thoren leiden, Jede Speise ihnen ekelt,
Und sie an Todespforten stehn; Schrein sie in der Noth ́zum Herrn, Der rettet sie aus ihrer Angst, Schickt sein Wort, das heilet fie, Befreiet sie vom Untergang. Dann preisen sie des Ew'gen Güte,
Und Menschenkindern seine Wunder; Bringen Opfer ihm des Dantes,
Verkünden seine Thaten unter Lobgesang.
Die in Schiffen gehn aufs Meer, Im Gewässer treiben ihr Geschäft, Diese sehn des Ew'gen Thaten,
Seine Wunder in den Tiefen. Epricht Er, so erregt er Sturmwind, Meereswogen thürmen sich; (Sie fahren gen Himmel,
Sie sinken in Tiefen;
Die Seele zagt in Angst.
Sie taumeln im Schwindel, wie trunken, All' ihre Kunst versagt.)
Sie schrein in ihrer Noth zum Herrn,
Der rettet sie aus ihrer Angst, Verwandelt Sturm in Stille,
Heißt die Meereswogen schweigen,
Leitet sie auf sanften Wellen
Froh zu ihres Wunsches Ziel. Dann preisen fie des Ew'gen Güte.
Den Menschenkindern seine Wunder, Rühmen ihn in Volksversammlung, Preisen ihn im Siß der Alten.
Ströme wandelt Er in Wüsten, Wasserquellen in durstig Land; Fruchtfeld schafft er um in Salzgrund, Ob der Bewohner Bosheit. Wüsten Grund macht er zum See," Dürres Land zu Wasserquellen, Lässt Dürftige sich da besetzen, Städte bauen zur Bewohnung, Feld besden, Weinberg pflanzen, Jährlich Früchte sammeln; Segnet sie; sie mehren sich, Und ihre Heerden nehmen zu.
Will Herrschaftsjoch und Plagen Sie mindern, sie bedrücken; Er schüttet Schmach auf Fürsten aus, Führt sie in Irre ohne Bahn; Rettet Dürftige aus Zwang,
Mehrt, gleich Heerden, die Geschlechter. Fromme sehn's und freuen sich;
Ungerechtigkeit verstummt.
Wer weise ist, merkt hierauf, Erkennt des Ew'gen Wohlthaten.
Die Propheten.
Auch über sie, ihren und ihrer Poesie eigentlichen Chas rakter giebt das Herderische Werk (B. II. S. 64. ff.) die schönste Belehrung. Die Hauptsumme davon ist ebendas. E. 71. f. in folgende Ode zusammengefasst.
Gegrüßet send ihr mir, o ihr Vertraute Der Gottheit! habt ihr Ruhe nun gefunden In eurem Palmenhain? gefunden Ruhe, Die Horeb, Zion, Karmel euch nicht gaben!
Viel schenktet ihr schon euren frühen Zeiten! Gesetze, Gottesdienst, und Trost und Pflichten, Der Staaten Wohlstand und der Sitten Weisheit Wie Bäche flossen sie von eurem Munde.
Denn große Herzen wart ihr, die sich über Das träge Jeßt, des Volkes süße Knechtschaft, Sich über Zeitvertreib und Blendwerk huben, Und rück; und vorwärts sahn das Licht der Zeiten.
Das Licht der Zeiten weit zurück und vorwärts Gieng auf als Gottesflamm' in ihren Seelen: Die Flamme brannte lang im stillen Dunkel Und gieng hervor, ein Licht vielleicht der Nachwelt.
Dann nahtet ihr in euren heilgen Hölen Vertraulich euer Ohr dem sanften Lispel Der Stimme, die euch Mitternacht und Morgens, Und eures Herzens schönste Saiten weckte.
Wie Regenschauer Gottes flossen leise Die Tone, weckten, wie Gewitter Gottes, Die Schlummerwelt, als wårens spåte Zeiten, Als wårens frühe Zeiten, die da sprachen.
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