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erzählt, bald nur halb andeutet, bald wol auch zu verheimlichen und theilweise zu verhüllen oder nach gewissen - entweder dieser oder jener Lebensperiode eigenen, vergånglichen oder lebenslänglich festgehaltenen — Ansichten, Vorurtheilen, Lieblings- Meinungen und Planen, oder nach augenblicklicher Gemüthsstimmung und Geistes Aufregung einzukleiden sucht; dadurch aber

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ohne es eigentlich zu

wollen oder auch nur zu ahnen —

barung seines Innersten vornimmt.“

eine Offen

„So gelangt zur höchsten Anschaulichkeit ein fremder Charakter für den Leser, oder dieser erlangt eine immer deutlichere Anschauung desselben, wodurch er eben die Selbbiographie des Brief- und Schriftstellers in dessen Namen, und zwar aus den von demselben gelieferten Materialien unparteiisch macht und zugleich den Materialien-Lieferer zum Selbbiographen.“

Vorerinnerung zu diesem dritten Heftlein.

Bei solcher Erschaffung eines Selbbiographen oder bei Verfertigung von Hans Paul's Selbbiographie wollen wir dem geneigten Leser an die Hand gehen durch die Mittheilung der Fragmenten-Sammlung, welche dieses dritte Heftlein enthält.

Blos eine solche Sammlung können wir mittheilen; und müssen daher den Leser bitten, doch ja nichts weiter zu erwarten als er zu erwarten berechtiget ist, nämlich die Lösung des Versprechens, welches der Titel enthält:

"

Wahrheit aus Jean Paul's Leben."

Wer auf mehr oder gar auf etwas anderes auffieht, den bitten wir, das Heftlein, wenn er diese Zeilen gelesen, aus der Hand zu legen.

enthüllende Beziehungen auf seine einzelnen früheren Lebensstazionen hat, welche Theile der Ganzheit seines Daseins ausmachen, der fie eben sowol zur Erläuterung dienen, als fie sie von ihr selber empfangen.

Wenn man einen Lebenslauf mehr in aufals absteigender Linie betrachtet, kann und will man seine Augen nicht immer „vorwärts richten, sondern vielmehr rückwärts; man sucht immer das, was der Held gewesen ist“ man bewundert ihn mehr in der Vergangenheit als Gegenwart ,,man bewundert ihn nicht mehr, wenn man an ihm immer dasselbe bewundern muß er scheint sich selber überlebt zu haben."

Aus dem Leben eines merkwürdigen Menschen will man daher zweierlei wissen: wie er ward zu dem, was er war in der glán zendsten Epoche seines Lebens; und dann denn kein Mensch bleibt immer derselbe

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