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Stromes versucht hat. Die Seen des Landes ob der Enns hatte schon früher Herr Professor Simony nach vorheriger reichlicher Sondirung mit farbigen Schichten ausgeführt. Hiermit und mit den neuesten österreichischen Seehäfenplänen sind meines Wissens die österreichischen Leistungen in Wasserschichtenkarten vorläufig abgeschlossen', hoffentlich aber wird die Zukunft häufige Gelegenheit zur Erwähnung neuer Erzeugnisse geben.

Hiermit wäre die Aufgabe, die ich mir für heute gestellt hatte, vollendet; allein zwei Umstände zwingen mich, von dem nächsten Vortrage einiges zu anticipiren). Der Professor der praktischen Geometrie am technischen Institute in Prag, Hr. K. Kořistka, war so freundlich, mir einige seiner auf Schichtenkarten bezüglichen Arbeiten zur Vorlage zu übersenden, darunter eine Originalzeichnung des Planes von Prag und der Umgebung, mit Schichtenlinien überzogen, und einen Correcturabzug des Stiches, dessen baldigste Rücksendung die heutige Vorlage nöthig macht.

Ich füge noch bei, dass mir abermals durch die Mitwirkung des Herrn FML. Ritters von Hauslab nun folgende Schichtenkarten von Städten bekannt geworden sind: von Paris (vor etwa 20 Jahren; ein Exemplar war im Besitze des FML. Vaccani), von Stockholm, Kopenhagen, deren Jahrzahl nicht angegeben werden kann, theilweise von London, gelegentlich der Verhandlungen der Commission englischer Aerzte über die Gesundheitsverhältnisse der grossen Städte **), von Sebastopol, dann von Tiflis in Asien (Petersburg 1844) und von St. Francesco in Californien 1852, also von Orten, wo man die Endpuncte der Civilisation zu sehen glaubt, und von Staaten, die man häufig nicht weit voran wähnt.

Nun haben Sie zu diesen wenigen Beispielen durch den wissenschaftlichen Eifer eines österreichischen Professors für das allgemeine Beste den in Höhenabständen von einer Klafter fleissig ausgearbeiteten Schichtenplan einer Kronlandshauptstadt vor sich, deren Niveauverhältnisse mehr als manche andere das Interesse an solchen Darstellungen zu wecken geeignet sind. Er wird in Kürze bei Herrn Perthes in Gotha erscheinen, sowie auch die aus 700 Höhenpuncten construirte Karte der Umgebung von Prag mit 10° Schichten. Ein Niveauplan der innern Stadt Wien vom Herrn FML. Ritter von Hauslab ist dem Vernehmen nach zur Veröffentlichung bestimmt, einer über ganz Wien, auf die zahlreichen Nivellements des unterirdischen Wien gegründet, dürfte folgen. Ausserdem ist ein genaues Nivellement von ganz Wien durch den Kataster unter Leitung des Herrn Sectionsrathes Streffleur angeordnet, das höchst zahlreiche Coten in Klaftern und deren Tausendstel enthalten wird ***). Eine zweite Veranlassung zu einer vorläufigen Ausschreitung finde ich in der heutigen Schaustellung des Reliefs vom Monte Rosa, von Herrn Dr. Hermann Schlagintweit. Als Begleiter desselben sind photographische Bilder (auf / reducirt, mit Schichtenlinien von 1000 Fuss) in einem besonderen Blättchen beigegeben. Auf dem zur Ansicht folgenden Exemplare habe ich versucht, durch bunte Färbung die Schichten mehr zu verkörpern und den Gegensatz des Monte Rosa-Reliefs zu jenem der Zugspitze greller hervorzuheben.

*) Originalzeichnung, Niveaukarte der Stadt Prag, von Sr. K. Kořistka, 1/14400 oder 1'=200 (in Klafterschichten). Niveaukarte der Umgebung von Prag, 31 Quadratmei

len in 1/144000 oder 1'2000o.

**) First Rapport of the Comisson for inquiring unto the health of large towns and populous districts. London 1844.

***) Das k. k. Bombardiercorps hat im Jahre 1848 Wien bis an's Ufer der Wien nivellirt. Im zweiten Vortrage wird die betreffende Arbeit erwähnt.

Die Idee liegt nahe, ob sich durch eine Vereinigung der (etwa rothgedruckten) Schichtenlinien mit dem photographischen Bilde, abgesehen von allen Hindernissen, die in der Abhängigkeit des Ausdruckes von wechselnden Verhältnissen des Lichtes und der chemischen Wirkung liegt, nicht ebenfalls ein genügender, ja vielleicht sehr genügender plastischer Eindruck des Bodenreliefs gewinnen lasse. Die Frage über die Möglichkeit einer solchen Verbindung der Photographie und der Druckerpresse scheint mir an Wichtigkeit zu gewinnen, seit mir Herr Dr. Schlagint weit die interessante Mittheilung gemacht hat, es sei ihm gelungen, auch bei senkrechter Beleuchtung Resultate der Abstufung zu gewinnen, was alle Bedenken wegen Verschwinden der Details der Unebenheiten im Schatten aufheben würde. In dieser Beziehung erwarte ich von der Zukunft genügenden Aufschluss und spreche nur noch die Hoffnung aus, dass der menschliche Scharfsinn die wichtigen Fortschritte im Gebiete der Photologie und Chemie auch auf die Kunst der Plan- und Landkartenzeichnung in weitester Ausdehnung nützlichst anwenden werde. Chauvin's Vorschlag einer neuen Methode der Bergzeichnung und die später zu erwähnenden Versuche des Herrn Prof. Kořistka stehen damit in naher Verwandtschaft.

II.

Bereits im ersten Theile meines Vortrages habe ich Ihnen, meine Herren, die älteste Schichtenkarte Frankreichs, die vom königl. Geographen Dupain-Triel, vorgezeigt, deren erste Begleitworte das Datum 1791 bringen. Diese nach der Idee des Genfer Ingenieurs du Carla) verfertigte Karte erschien 1802 mit hervorgehobenen Wasserscheidelinien ganz im Sinne des im Jahre 1793 verstorbenen älteren Buache, der als erster Begründer der später in ein Extrem ausgearteten Beckentheorie mit rings erhabenen Rändern anzusehen ist, und der, um die submarine Fortsetzung der Becken zu erweisen, zuerst 1744 die Niveaulinien gleicher Tiefe aus den Meeressonden zu entwickeln empfahl **).

Die beiden Karten von Dupain-Triel und seine im Jahre 1795 zu Paris erschienenen Recherches geographiques sur les hauteurs du plaines du royaume sur le mer et leurs cotés presque pour tout le globe et sur les diverses especes de montagnes, endlich sein 1804 und 1808 neu aufgelegtes Memoire explicatif de methodes nouvelles de nivellements d'apres du Carla pour le perfectionnement de la geographie scheinen viel Anklang gefunden zu haben und mögen Napoleon im Jahre 1802 veranlasst haben, über die Zustandebringung einer Niveaukarte von Frankreich Berathungen einzuleiten. Es ist aus den folgenden Ereignissen leicht zu erklären, warum diese Idee 12 Jahre lang wieder ruhte, da fast alle Kräfte des französischen Generalstabes im Auslande thätig waren, um die eroberten Länder aufzunehmen und das Kartenmateriale zu den fast ununterbrochenen Feldzügen zu liefern.

Als aber im Jahre 1814 die Ruhe zurückgekehrt war, und geschickte Officiere genug vorhanden waren, und auch Zeit genug, um an ihre Beschäftigung für heimische Zwecke zu denken, überreichte der berühmte Mathematiker la

*) Expressions des nivellements, ou methode nouvelle pour marquer sur les cartes terrestres et marines les hauteurs les configurations du terrain. Paris 1782. Eine frühere Kundgebung erhellt durch eine Citation des 6. Cahiers von du Carla. Genf 1750.

**) Der letzte renomirte Repräsentant der Beckenkarten ist die in Wien im Jahre 1818 erschienene längst vergessene orographische Karte von Europa, von G. M. Sorriot, in 4 Blättern.

Place am 14. October 1816 der Kammer einen Vorschlag zu einer neuen Karte von Frankreich, da die schon 72 jährige, einst berühmte Cassini'sche Karte schon zu veraltet sei, den neuesten Anforderungen der Wissenschaft nicht genüge, und die schon schadhaft gewordenen Platten ohnedem einer Erneuerung bedürften. Der Vorschlag enthielt zugleich eine detaillirte Norm für Höhenmessungen. Zufolge dieser Eingabe wurde am 21. März 1817 eine Commission aus allen einschlagenden Zweigen der Staatsverwaltung, Militär und Civil, zusammengesetzt, deren Präses la Place war. Sie erstattete ihren Bericht, dessen Grundsätze am 6. August 1817 genehmigt wurden, und am 1. April 1818 begannen die Arbeiten. Es war beschlossen, aus einer grossen Zahl gemessener Höhenpuncte (wenigstens 25 auf 1 Quadratlieu) gleichabstehende Niveaucurven zu construiren und zwar für Pläne (cartes minutes) im Zeichnungsverhältnisse 1/5000 von 2 zu 2 Metres, für Pläne im Maasse 1/10000 von 21/2 zu 212 Metres, für die Aufnahmskarten in 1/20000 von 55 Metres, für die topographische Karte in 1/50000 von 10 zu 10 Metres. Es erschienen wirklich 3 Bl. im Maasse von 1/10000 (Paris, Beauvois, Melun), allein die voraussichtliche Langwierigkeit und Kostspieligkeit der Arbeit schreckte zurück und man beschränkte sich (Beschluss vom 25. Febr. 1824), nur die Grenz- und Forstgegenden in 1/20000, alles übrige in 1/40000 aufzunehmen, und die topographische Karte auf 1/80000 zu reduciren, so dass die ursprüngliche Zahl der Aufnahmsblätter (13350 in 1/10000) auf 835 Aufnahmsblätter und 208 topographische Blätter beschränkt wurde. Ferner entschloss man sich, nachdem schon 4 Blätter mit Niveaulinien erschienen waren, die Horizontalen nur auf den Aufnahmsmappen zu geben, und so blieben auf den seit 1830 erschienenen Blättern der topographischen Karte die Niveaulinien weg und nur die Coten wurden beibehalten *).

Das grossartige Beispiel, das Frankreich durch das Nivellement eines so ausgedehnten Areals gab, erweckte natürlich die Nacheiferung anderer kleiner und grosser Staaten, und wir sehen das Princip, mit der Landes-Aufnahme eine umfassende Nivellirung zu verbinden im grossen und im kleinen häufig und an vielen Orten in Anwendung. Seit 1829 wird in Hannover nach Schichten aufgenommen von 50 zu 50', seit 1833 im Grossherzogthum Bad en in Schichten von 20 zu 20'**), seit 1840 in Kurhessen in Schichten von 50 zu 50', eben so in Preussen seit 1847, in Neapel seit 1849 mit Schichten von 20 zu 20 M. (57' zu 57'), seit 1850 in Dänemark (die ersten Blätter der Karte erschienen 1853) mit Horizontalen von 5' Distanz aus 100 Puncten auf 1 Quadratmeile! Die Nivellementskarte von Belgien (Brüssel 1848, 9 Bl.) und die seit 1855 daselbst erscheinenden Provinzkarten, die seit 1850 herauskommende Karte von Schottland mit 100' Schichten, die hypsometrische Uebersichtskarte von Jrland, die scandinavischen Karten Forsell's, Keilhau's und Wergeland's und die von S. k. Hoheit dem Kronprinzen veranlassten hypsometrischen Arbeiten in Schweden und Norwegen, die Schichtenkarten von Finnland (von Gylden), die Arbeiten von Papen, von C. R. Wolff und andere, auf welche alle ich nochmals zurückkommen werde, beweisen, dass die nun 78 Jahre alte Idee du Carla's weit hin Wurzel gefasst hat, und in mehr und weniger lebhafter

⚫) Näheres über die gesammte Organisation dieser grossen Unternehmung enthalten die Bände des Memorial du depot de la Guerre, insbesondere der sechste, der auch den besondern Titel führt: Puissant nouvelle description geometrique de la

France. Paris 1832.

**) Die topographische Karte enthält aber nicht die Horizontalen, sondern nur Coten und ist schraffirt.

Mittheilungen der k. k. geogr. Gesellschaft, II, Bd. 1. Heft.

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Ausbildung begriffen ist. Verhältnissmässig sehr viel geschah für Landesvermessung in dieser höheren Potenz in der kleinen Schweiz, obwohl bei dem Mangel eines einheitlichen Planes auf verschiedene Weise und in verschiedenem Maasse. Drei Repräsentanten erwecken besondere Aufmerksamkeit. Die Karte des Kantons Zug (1850 4 Bl. 1/25000) enthält einfache fein ausgezogene Horizontalen. Die Karte des Kantons St. Gallen (schon 1840 begonnen und seit 1853 in 16 Blättern im Maasse 1/25000 erschienen) ist durch J. M. Ziegler schraffirt ausgeführt worden, so dass die Niveaulinien von 100 M. Distanz meist ausgezogen und die dazwischen liegenden 10 Meterschichten nur durch das Wechseln der Schraffenstriche ersichtlich gemacht wurden. Die Karte von Zürich, seit 1855 im Erscheinen begriffen (in 1/25000) zeigt roth eingedruckte 10 M. Schichten ohne eine Zuthat für plastische Wirkung").

Man kann leicht schliessen, dass bei Aufnahmen im grossen Maasse das Princip der absoluten oder wenigstens äquidistanten Niveaulinien zuerst sich geltend gemacht hat, und dass es demnach in die Praxis der scientifischen Corps, in den Unterricht an Militärschulen und in viele Anleitungen zur Situationszeichenkunst übergegangen sein werde. Ich versuche nur in Kürze die Spuren aufzuzählen, welche die Hypsometrie in ihrem bisherigen Stadium hinter sich liess, so weit es mir gegönnt war den Kreis von meinem Standpuncte aus zu verfolgen.

Die reichhaltige Karten - Sammlung des Herrn FML. v. Hauslab, PrivatMittheilungen von Emil von Sydow u. a. haben mir, wie schon das vorigemal, reichliche Ausbeute gewährt. Wenn ich mit Lehmann beginne, der seit 1794 mit Wort und That seine neue Theorie der Situationszeichnung zu verbreiten begann (die erste Auflage erschien 1799 in Leipzig, die zweite 1815, nach seinem im Jahre 1811 erfolgten Tode, die dritte 1830, so geschieht es nicht um diesen verdienten Mann in die Reihe der Begründer der Karten-Hypsometrie zu stellen, sondern um zu weisen, wie der erfindende menschliche Geist bei dem Einschlagen eines andern Weges an fruchtbaren Ideen vorübergeht und sein Gebäude auf weniger haltbaren Fundamenten aufbaut.

Lehmann kömmt durch den Böschungswinkel zu den Horizontalen, die er braucht um seine Striche senkrecht nach dem Wasserlaufe darauf zu legen, die Niveaulinien sind ihm nur Mittel zur Zeichnung der Unebenheiten, nicht Zweck, während er bei Basirung der Berg-Zeichnung auf gemessene absolute und gleichweit abstehende Niveaucurven sich seine Aufgabe sehr erleichtert hätte. Aus der besten Zeichnung nach seinem Schlüssel wird der Böschungswinkel mit weit weniger Sicherheit entnommen werden können, als er aus der Distanz zweier Curven bei bekanntem Abstande der Schichten hervorgeht, daher es eben so schwer ist aus der besten Terrainzeichnung nach Lehmann's Theorie ein verlässliches Profil zu entwerfen, als diese Aufgabe leicht gelösst wird durch Schichtenkarten mit zweckentsprechenden Abständen. Lehmann's Methode war bei seinem Tode, 20 Jahre nach ihrem ersten Auftreten, selbst in seinem Vaterlande Sachsen noch nicht als Norm angenommen, und auf den Vorwurf der darüber dem Ingenieurcorps in der Berliner Militärzeitung gemacht wurde, er

*) Eigenthümliche Verhältnisse haben bisher verhindert, Oesterreich auch in der Reihe der Staateu nennen zu können, welche mit der Aufnahme ein detaillirtes Nivellement des Landes verbinden. Wer möchte jedoch daran zweifeln, dass dieser grosse Staat, den man in neuer Zeit gewohnt ist, an der Spitze gemeinnütziger Unternehmungen zu sehen, in einer so wichtigen Angelegenheit sich einer Aufgabe nicht entziehen werde, die von kleineren Staaten bereits glücklich vollendet worden ist.

folgte eine bittere Replik, worin dieser durch und durch systematischen Methode die Systematik kurz abgesprochen, ja sogar sie geradezu für Pedanterie erklärt wurde!! Nun ist sie, wenige Länder ausgenommen (darunter nenne ich England), in Europa fast allgemeines Gesetz zur Darstellung der Unebenheiten geworden.

Ich übergehe die Verbesserungen, welche Mallet in Paris im Jahre 1821*) und in seinen Fussstapfen der Professor Winkler an der Forstlehr-Anstalt in Mariabrunn im Jahre 1823**) durch Berechnung der horizontalen Entfernung der äquidistanten Niveaulinien aus dem Böschungswinkel versuchten, so wie die Vorschläge des Oberst Myrbach von Rheinfeld in Wien 1841 (anonym erschienen, mit einer Kupfertafel) und E. Michaelis in Berlin 1845 ***), die beide die senkrechte Schraffirung Lehmann's durch Horizontalschraffen ersetzen wollten, und wende mich zur Zusammenstellung der mir bekannt gewordenen historischen Daten über Schichtenaufnahme und Zeichnung und zwar zuerst ausserhalb Oesterreich, dann in Oesterreich.

In dem Werke Epure d'école polytechnic (Paris 1815) kommen schon Festungsentwürfe mit Schichtenlinien vor. Das Werkchen von Charties (Beamter des französischen Kriegs-Departements) Models de Topographie erwähne ich nur, weil sich darin die abenteuerliche Anwendung der Horizontalschichten und Schraffirmethode auf ein menschliches Gesicht befindet! In Schreiber's Vorlesungen über praktische Geometrie enthält die Tafel III eine Schichtentracirung mit und ohne Schraffen. In Becker's (eines sächsischen Officiers) „Aufnahmen mit dem Messtische nach dem Augenmasse" ist eine Schichtenkarte der Gegend von Stockerau enthalten, die aber nur als allgemeines Beispiel gelten kann, da sie auf keiner Aufnahme beruht.

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Viel interessanter ist die eben dort auf 8 Kärtchen dargestellte stufenweise Entstehung des Aufnahms-Blattes. Muthmasslich ist in den im Jahr 1850 erschienenen Musterblättern für die topographischen Arbeiten des preussischen Generalstabes, die ich nicht gesehen habe, irgend ein Beispiel einer Schichtenaufnahme vorhanden. Wichtiger ist Chauvin's „Darstellung des Terrains in Karten und Plänen (Berlin 1852 mit Musterblättchen) und seine im Jahre 1854 erschienene Broschüre über die neue Methode der Darstellung der Unebenheiten, welche für die Einführung einer schiefen Beleuchtung der Horizontalschichten das Wort ergreift. Ich werde gute Gelegenheit haben, darauf nochmals zurückzukommen. Bach's Anleitung zur Situations-Zeichnung (Stuttgart 1853) enthält Musterblätter mit Horizontalen ohne Schraffen, und Schraffirung ohne Horizontalen. Wahrscheinlich der Neuzeit gehört eine französische Schichtenaufnahme vom Mont Cenis an (der Stich ist ohne Datum) mit Horizontalen von Mètre zu Mètre ohne Schraffen. Der bairische Ingenieur Loessl veröffentlichte im Jahre 1854 eine Terrainpartie bei Traunstein mit 10' abstehenden Niveaulinien (die er statt Isohypsen unpassend Is ope den nennt), welche sich von ähnlichen Arbeiten ohne Schraffen dadurch unterscheidet, dass die Linien eine Schattenwand haben, daher deutlicher erscheinen als mit blassen Umrissen.

In Oesterreich wirkte im k. k. Militär zuerst vom Jahre 1819 bis zum Jahre 1827, der damalige Professor an der k. k. Ingenieurakademie, nunmehrige FML. Ritter von Hauslab für die Aufnahme in Horizontalschichten durch Zeich

*) Explication de la table de longueur de hachure et resumé de la manière d'exprimer avec verité le relief et le nivellement du terrain. Paris 1821.

**) Theoretisch-praktische Anleitung zur Situationszeichnung. Wien 1824 bei Heubner. ) Darstellung des Hochgebirgs in topographischen Karten. Berlin 1845 bei Schropp.

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