mittelbarer befolgt werden können, beschliefst derselbe die Theorie des Drama, um nach einigen Concessionen und Winken, welche wiederum die Beurtheilung poetischer Kunstwerke im Allgemeinen angehen, seine Jünger mit der Forderung einer unparteiischen strengen Kritik, der sie sich gewissenhaft und bescheiden zu unterwerfen haben, zu entlassen.

Von erschöpfender Vollständigkeit nach dem Maafse der Aristotelischen Abhandlung kann nicht die Rede sein. Eine Reihe der am tiefsten greifenden Begriffe, wie qitέteia und ἀναγνώρισις, δέσις und λύσις, ἔλεος und φόβος, μῦθοι ἁπλοῖ und лεлλεɣμévot, sind theils völlig übergangen theils ganz obenhin berührt. Dafs übrigens dem Neoptolemos von Paros, dessen Schrift Horaz freilich nur in den Hauptpunkten ('non quidem omnia, sed eminentissima') gefolgt sein soll, die Aristotelische Theorie geläufig gewesen ist, ergeben die obigen kurzen Andeutungen (vgl. G. Teichmüller Beiträge zur Erklärung der Poetik des Aristoteles S. 128 f.) trotz des sorgfältigen, aber in der Hauptsache nicht zutreffenden Nachweises von Ad. Michaelis, dafs ein enger Anschlufs des Horaz an Aristoteles nicht stattgefunden hat. Letzteres kann freilich kein Verständiger behaupten. Dafs jener die Charaktere dem μvos voranstellt, während Aristoteles 1449, 38 gerade umgekehrt den letzteren als das höchste und wichtigste Element des Drama's bezeichnet, verräth den Unterschied zwischen der römischen mehr praktischen Auffassung, welcher die Nachahmung des realen Lebens als Hauptaufgabe gilt, und dem idealen Sinne des Griechen, der den Poeten vom Erfinden und Schaffen benennt. Daher denn auch gerade das Capitel vom uvos in unserem Briefe verhältnifsmässig so dürftig abgefunden ist. Originale Gedanken fehlen ihm ganz.

Im Archetypus, sei es aus dem Nachlafs des Verfassers sei es in einer
alten Sammlung seiner Werke, mögen theils einzelne abgerissene oder von
jeher unverbundene Blätter von meist 6-8 Versen auf der Seite, theils Doppel-
blätter und Binionen in Unordnung gerathen und unverständig, obwohl mit
einer gewissen Absicht die echte Reihenfolge herzustellen, zusammengelegt
worden sein.

ANHANG.

Nachträge und Verbesserungen zur Ritterschen Collation des Gothanus.

epist. I 1, 15 deferor 56 octof 57 moref lingua 2, 15 folis (d m. 1 suprascr.)

h

31 ciragra 39 adeo in feruf 79 in uinaria mutant 90 ptaea 28 Spofi 31 fomnu, suprascr. m. 2 curã 32 homines (i. e. hominem)

46 ĕ cui 48 febres 65 möftrat

fc'bere

32 nequicquam 33 Seu

5, 15 Inpocipiam
suprascr. plaufus 17 ira

71 opior

- heu

40 factif qui

3,7 fcan

4, 3 craffi

6,7 cenfes del. et m. 2

28 ad fūmā

20 et

24 pfert

porro et

Z

34 rotuderet m. 1, rotuderet e corr.

42 qd 44 clamidum omnis 49 praestit
nomina faeuum 57 docet m. 1, docit m. 2
fol. 89) 62 caerite cexa 65 mimenermus

i f

94 penates

8 seduĺtatas oppella 22 ait m. 2 suprascr. 46 Strenuus 59 difcifa (i m. 2 corr. in e) 60 Sectari 62 qd (h. e. quod) 63 Refpondit 67 mercennaria 95 fit demiffa 97 repetq3 8,1 albinouado m.1, albinouado m.2 14 choorti 10, 18 depellat 28 propiusq; (e corr. 49 dictabat (i del.) 11, 1 bullatiq3 (93

del.) 8 uiciis m. 1, uicus e corr. 10 sperare 17 milty

lene m. 1 18 iualibus (ni m. 2 suprascr.)

27 mittant m. 1, mutant m. 2 28 Strēnua

ora

23 dulcia

12, 5 latere