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Orient, wie im Occident. Angabe der den verschiedenen Proconsuln in Achaja, Asien und Africa zugetheilten Provinzen, so wie derjenigen, welche unter dem Comes orientis stehen. Eigene Würde und Geschäft des Praefectus Augustalis, mit Berücksichtigung der besonderen Administration des in sechs Provinzen getheilten Ägyp tens, und Angabe des Grundes hievon (s. Muretus ad Taciti Ann. Tom. IV. p. 89 sqq. Opp. vgl. oben §. 180.). Niedere Behörden: Vicarii, mit Bezug auf die Eintheilung des Reichs in Diocese und Vicariate, und Angabe dieser verschiedenen Diöcese im Orient wie im Occident.

Comites rei militaris. Zahl und Geschäftskreis, aber mit Beschränkung auf den Occident. Comites limitarii, ihnen untergeordnet (vergl. v. Savigny Gesch. d. Röm. Rechts I. p. 74.).

Duces, dem Magister Officiorum untergeordnet. Zahl und Bestimmung, im Orient wie im Occident (v. Savigny a. a. 0.).

Consulares. Bedeutende Anzahl im Orient und Occident; Geschäfte derselben. Unterscheidung der früheren und späteren Consulares (Salmas. Exercitt. Plinn. p. 567. und ad Scriptt. Hist. Aug. in Trebell. Poll. trig. tyrann. 33. p. 346.). Correctores, gleichfalls in beiden Theilen des Reichs (hievon das Spanische Corregidore: s. Dreyssig Commentat. de Correctoribus, Lips. 1739.). Geringer, aber zahlreicher, die Praesides, ebenfalls in beiden Theilen des Reichs. Verhältnifs dieser drei zuletzt genannten Provinzialbehörden in Absicht auf ihren Geschäftskreis, wie auf ihren Stand und Würde im Allgemeinen zu den oben aufgeführten höheren Beamten, zum Theil schon aus ihrer Benennung hervorgehend (Pitisci Lex. Antiqq. Romm. in Correctores und Heinecc. Syntagm. Antiqq. Romm. Append. I, 4. §. 106. pag. 320. ed. Haubold. v. Savigny a. a. O.).

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§. 198.

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2) Titel und blofse Würden. Wem kommt zuvor. derst der Titel Nobilissimus zu, von wem hängt die Er theilung desselben ab und was wird zunächst damit bezweckt? Nachweisung des Entstehens dieser Titulatur auf Inschriften, wie auf Münzen. Übertragung dieses

Titels auf Frauen; Belege aus Münzen mit der Inschrift: nobilissima Femina. Analogie der Griechischen Übersetzung dieses Ausdrucks in ἐπιφανέστατος (s. über das Ganze: Eckhel D. N. V. VIII. p. 370. und daselbst Spanhem. de Us. et Pr. Numm. T. II. p. 357. und Mazollenus Animadvv. de Caesare p. 59.). Weitere Titel der bedeu tenderen und höheren Staatsbeamten, als Illustres, dann weiter Spectabiles, Clarissimi und endlich Perfectissimi; Unterschied dieser Prädicate und bestimmte Rangordnung nach diesen Titulaturen. Allgemeinheit der Benennung Egregii und Ausdehnung auf alle kaiserlichen Magistrate.

6. 199.

Dauer der Amtsführung. Gewöhnliche Regel und Ordnung biebei. Niederlegung des Amts nach Verlauf der bestimmten Zeit und Hinzusetzung des Wörtchens Ex fortan vor den Titel, z. B. Expraefectus, Exvicarius u. 8. W. Weitere Titulaturen, Abstracte von jenen Prädicaten zum Theil gebildet, wie z. B. Nobilissimatus von Nobilis; so Magnificentia Vestra, Celsitudo, Serenitas als Titel der Illustres, und so ferner Spectabilitas Vestra, Claritas, Gravitas, Perfectissimatus, Egregiatus.

Insignien (J. L. Lydus de Magistrr. II, 13. 19.). Codicillus (ibid. III, 4 und 7.). Begriff desselben und Bedeutung für alle in des Kaisers Diensten angestellte Per Beschaffenheit desselben und Bild darauf. Beispiele solcher Abbildungen aus Pancirolli Commentarien ad Notitiam Dignitatum u. s. w. (s. oben).

sonen.

Cap. X.

Grundzüge des Römischen Staatsrechts und seiner Geschichte *).

S. 200.

Eintheilung dieses Abschnitts: 1) Die Lehre von den

Ständen des Römischen Staats oder von dem verschiedenen Zustand der freien Einwohner des Römischen Reichs in Bezug auf das Bürgerrecht; und die Geschichte dieser Verhältnisse. 2) Die Lehre von den Städten des Römischen Reichs, in Betreff ihrer inneren Verfassung und besonders ihres staaatsrechtlichen Verhältnisses zur herrschenden Stadt Rom, zuvörderst der Italischen, sodann der Provinzialstädte, und Geschichte dieser Städterechte.

S. 201.

Civis, Latinus (Italus), Peregrinus. Allgemeine Bestimmung des Unterschiedes dieser Begriffe, und zwar vorerst negativ (Angabe und Prüfung der Ansichten

*) Die frühere Literatur bei J. A. Fabricius in der Bibliograph. antiquar. p. 724 sqq. Die neuere bei Haubold sowohl in der Institutionum Juris Romani privati historico - dogmaticarum epitome Part. prior aet. H. Sect. I. §. 24 ff. p. 10 ff. als in der Epicrisis zu Heineccii Synt. A. R. Jurispr. illustrantt. Append. libri I. p. 924 ff. Nicht nur in der Anordnung, sondern auch im Material dieses. Capitels mache ich ausserdem von einigen schriftlichen Mittheilungen dankbar Gebrauch, die ich der Güte des Herrn Staatsraths v. Savigny seit vielen Jahren verdanke. Einzelne gedruckte Abhandlungen desselben und Anderer werden an ihrem Orte angeführt werden. Zu den allgemeineren Schriften füge ich hier nur bei: Versuche zur Kritik und Auslegung der Quellen des Römischen Rechts von H. E. Dirksen, Leipzig 1823. Cr.

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Anderer, z. B. der des C. Sigonius de Jure Ital. lib. I. cap. 4.); sodann positiv (Cicero pro Archia cap. 5. fin. iis temporibus, quae tu criminaris, ne ipsius quidem judicio eum in civium Romanorum jure esse versatum, et testamentum saepe fecit nostris legibus, et adiit hereditates civium Romanorum, et in beneficiis ad aerarium delatus est a L. Lucullo praetore et consule. Vergl. Cic. pro Caecina cap. 35. Erklärung dieser Stelle, und Entwickelung der Frage, worum es sich bei jener Unterscheidung zwischen Römischem Bürger, Latine, Fremder handelt; vergl. Onuphr. Panvin. Imper. Rom. cap.5. Heinecc. Synt. lib. I. Append. p. 303. besonders p. 304. Trekell Selectarum Antiquitatum Romanarum Part. I. Hag. Comit. 1744. Cap. 4. §. 39 sq. 53; und Bemerkung des verschiedenen Werths des Römischen Bürgerrechts in verschiedenen Zeiten.). — Das Römische Bürgerrecht (Civitas oder Jus Civitatis, vergl. die Note zum Cicero de Legg. I, 4. pag. 34. ed. Francof. noviss.; aber nicht civilitas *). Begriff und Elemente des Römischen Bürgerrechts, theils privatrechtliche, theils publicistische: Connubium, commercium (v. Savigny über die Entstehung und Fortbildung der Latinität als eines eigenen Standes im Römischen Staate, in den Abhandlungen der Berliner Akad. 1812. 1813. p. 202. vergl. Hauboldi Epicris. ad calc. Heinecc. Synt. pag. 925. Entgegengesetzte Ansicht von Trekell. cap. 4. §. 24. cap. 5. §. 43.). Gentilitas. Begriff. Ältere und neuere Vorstellungen von Chladenius u. A. (s. oben §. 93. und die Nachweisungen

*) Wie Mazochi in Commentarr. in tabb. aenn. Heracll. wiederholt schreibt, so dafs man es nicht für einen Druckfehler halten kann. Die classische Latinität übersetzte das Griechische wo Tx durch civilitas. Quintilian. Inst. II, 15. §. 25. p. 356. Spal ding. §. 33. p. 360. II, 17. §. 14. p. 382. mit Spaldings Anmerk. vergl. Parei Lex. crit. pag. 203. und pag. 226. und Nolten. Lex. antib. pag. 464. Cr.

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bei Haubold a. a. O. p. 926. vergl. besonders Savigny in der Hall. A. Lit. Z. 1806. nr. 251. und Niebuhr R. G. I. p. 229-233.). Die Gentilität in Beziehung auf die Civität (Chladen. p. 105); jus suffragiorum; jus honorum; Civis optimo jure (Heinecc. Synt. lib. I. Append. §. 24. und Haubold's Epicris. p. 925 sq.).

§. 202.

Latinus, Socius, Socius nominis Latini (Socii nomenque Latinum, socii ab nomine Latino, socii ac Latium: s. Heinecc. Append. §. 74. vergl. Drakenborch ad Liv. XLI, 8. p. 567. und Cicero de Republ. III, 29: sociorum nominisque Latini jura et foedera.). Unterscheidung Latini veteres (Latini prisci: Liv. I, 3. Festus in Priscae Latinae Coloniae und Paulus in Prisci Latini p. 373. Dac. und in Sanates p. 478. vergl. Corradini vetus Latium sacr. et profanum lib. I. cap. 2. pag. 18 s sq. Niebuhr R. G. I. p. 141. und p. 302. und über die Sanates II. p. 112 f, und Caji Institutt. Comm. I, 79: ad alios Latinos pertinet, qui proprios populos propriasque civitates habebant et erant peregrinorum numero, mit der Anmerk. pag. 37. ed. alter.). Latini Colonarii (Coloniarii *): vergl. Heinecc. Append. §. 126. 128. mit. Haubold's Epicris. p. 928. und unten bei den Colonien). Latini Juniani (s. oben §. 51.). Das Jus Latii ganzer Provinzen (Plin. H. N. III, 4. Haubold 1. 1. vgl. unten).

§. 203.

sed

Latinitas (Cic. ad Attic. XIV, 2. Ernesti Clav. Cic. in voc.). Jus Latii. Begriff, Elemente der Latinität

*) Diese zweite Form, die ich in vielen juristischen Schriften finde, fehlt bis jetzt in allen Wörterbüchern, selbst in dem des Forcellini, muss aber auf die Auctorität der Handschrift des Cajus Inst: Comm. I. §. 28. nachgetragen werden. Gr.

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