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C. Präcisions-Nivellement.

Im Anschlusse an die im vorigen Jahre durchgeführten Präcisions-Nivellements in Ungarn wurden nachfolgende Linien

nivellirt:

1. Die Linie Budapest-Czegléd-Szegedin doppelt. 2. Die Linie Nagy-Kikinda-Temesvár-Versecz, als nothwendig gewordene' Revision,

3. Die Linie Versecz - Báziás - Orsova Karansebes Lugos-Temesvár doppelt, mit ebenfalls doppelt durchgeführtem Seiten-Nivellement von Orsova an die rumänische Grenze bei Verciorova.

4. Die Linie Temesvár-Arad doppelt.

5. Von der Linie Vukovár-Illok-Neusatz-Uzdin-Versecz der Theil Illok-Neusatz-Uzdin einfach, während die beiden anderen anschliessenden Theile bereits im Vorjahre einfach vollendet wurden.

6. Die Linie Szegedin - Maria-Theresiopel-Zombor Gombos einfach als zweites Nivellement.

Es wurden hiebei die nachfolgenden an oder unfern dieser Linien (1 bis 6) gelegenen trigonometrischen Punkte durch anschliessende Doppel-Nivellements einbezogen.

An den unter 1 bis 6 genannten Linien wurden ferner die Donaupegel der k. k. priv. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft und der k. k. priv. Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft in Báziás, dann jene der letzteren Gesellschaft in Ó-Moldava und Ó-Orsova und der k. k. Genie-Direction in Peter wardein, endlich der Marospegel in Alt-Arad in das Nivellement einbezogen.

Im nördlichen Ungarn wurden weiters die nachstehenden Nivellements-Linien bearbeitet:

kreuz ;

Doppelt: 7. Die Linie Gran-Nana-Uj-Bars-Heiligen

8. die Linie Heiligenkreuz-Bad Stuben-Ruttek als Fortsetzung der ersteren.

Einfach: 9. Die Linie Heiligenkreuz-Fülek-Feled— Miskolcz, an welcher die trigonometrischen Punkte niederer Ordnung Losoncz evangelische Kirche durch doppeltes, Fülek katholische Kirche und Dobocza Kirche durch einfaches SeitenNivellement geometrisch bestimmt wurden.

10. Die Linie Budapest-Gödöllö-Hatvan-Miskolcz mit den durch Doppel-Seiten-Nivellements einbezogenen trigonometrischen Punkten Hatvan Thurm und Kompolt katholische Kirche.

11. Die Linie Tyrnau-Waag-Neustadtl-Trencsin-Sillein und an diese anschliessend.

12. die Linie Ruttek- Sillein als zweites Nivellement, da das erste Nivellement dieser Linie bereits in einem früheren Jahre ausgeführt wurde.

Von meteorologischen Beobachtungs-Stationen wurden in dieser Arbeits-Campagne jene in Temesvár und Losoncz in das Nivellement einbezogen.

13. Ueberdies wurde im Laufe des Winters das » Nivellement in und um Wien« (publicirt in der »Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines, Jahrgang 1878, Heft 6 und 7) dadurch vervollständigt, dass die einfachen Linien Nordwestbahnhof-NordwestbahnDonaubrücke und Hetzendorf-Schönbrunn-Hernals ein zweites Mal, sowie im Anschlusse an die im Jahre 1879 gemessene Doppellinie Stephansdom-Donaupegel, die Linien Franz Josefs-Bahnhof-Donaupegel und Donaupegel-Nordbahnhof, endlich auch die Linien Militär- geographisches Institut - Franz Josefs-Bahnhof, als Polygonschlüsse neu doppelt nivellirt wurden.

Militär-Mappirung.

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Aufgestellt waren 14 Abtheilungen à 8 Mappeure Mappeure. Die letzte Aufnahme umfasste Südost Ungarn und den östlichen Theil von Slavonien, im Osten an die Aufnahmsrayone 1879, 1880 und 1881 anschliessend, von circa. 36° 30′ östlicher Länge bis zur Siebenbürger Grenze einerseits und von 46° 45′ nördlicher Breite bis zur südlichen Reichsgrenze an der Save und an der Donau anderseits und enthielt circa 7 Procent schwierigen, 5 Procent mittleren und 88 Procent leichten Terrains. Es wurden nahezu 547 Quadrat-Myriameter aufgenommen, also per Mappeur ungefähr 4.9 Quadrat-Myriameter. Hiezu wird bemerkt, dass von den für die Sommerarbeit verfügbaren 20.375 Arbeitstagen 5598 Tage durch ungünstige Witterungsverhältnisse und durch andere Umstände für die Feldarbeit verloren

gingen; demnach auf einen Mappeur im Mittel nur 132 Arbeitstage thatsächlich entfallen.

Die Aufnahme geschah im Maasse 1:25.000 nach der Gradkarten-Eintheilung, und der grösste Theil wurde auf Grund photolithographisch vergrösserter und in das Gradkartennetz eingeschwenkter, meist aus den Jahren 1863 bis 1866 stammenden Militär-Aufnahms-Sectionen, von welchen Blaudrücke im vergrösserten Maasse erzeugt wurden, nach einer speciellen Instruction. aufgenommen, und es ist die grosse mittlere Leistung des einzelnen Mappeurs das Ergebniss des angewendeten Vorganges; nur in Slavonien wurde die Aufnahme auf Grundlage reducirten Katastergerippes ausgeführt.

Die Winterarbeit - Auszeichnung der Sectionen - war bis Ende April 1882 beendet.

Durch die Reconstructions-Abtheilung wurden für die Aufnahme 1882--1883 zusammen 174 Sectionen vorbereitet, welche sich in Ungarn zwischen 46° 38′ 30′′ und 49° 30′ nördlicher Breite und 34° 30' und 37° 30′ östlicher Länge ausdehnen. Von diesen Sectionen wurden dotirt: 694 Procent mit

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Blaudrücken, 134 Procent mit pantographirtem officiellen, 104 Procent mit pantographirtem Privat Katastergerippe, letzteres durch Detachirung einer eigenen kleinen Abtheilung nach Pressburg, Trencsin und Neutra, endlich 6-8 Procent ohne jeden Behelfes.

Topographische Gruppe.

Topographische Abtheilung.

Von der Generalkarte von Centra l-Europa im Maasse 1:300.000 der Natur wurden die Blätter J 10-K 10, 11 und L 10, 11 nach eingegangenem Mappirungs- und RecognoscirungsMaterial theilweise umgearbeitet.

Von der Uebersichtskarte der österreichisch-ungarischen Monarchie nebst Theilen angrenzender Staaten im Maasse 1: 750 000 ist mehr als die Hälfte in Arbeit; 4 Blätter sind bereits in Schrift und Terrain für die heliographische Reproduction fertig gezeichnet, weitere 7 Blätter, also mehr, als die (nordöstliche) Hälfte, sind theils im Schrift- und Geripp-, theils im Terrain entwurfe fertig und befinden sich auch grösstentheils in der Reinzeichnung. Fernere 7 Blätter werden eben entworfen.

Auch wurde im Anschlusse an die Ergänzungsblätter der Generalkarte von Central-Europa und mit Benützung der Blätter M 14, 15 und N 14, 15 dieser Karte, sowie auf Grundlage der im Maasse 1:200.000 bestehenden » Carte de la Grèce« und der neuesten englischen Seekarten eine selbstständige Generalkarte des Königreiches Griechenland im Maasse 1:300.000 in Schrift und Geripp neu entworfen, indem die obbezeichneten Blätter ergänzt und durch 7 ganze und 2 Klappenblätter vervollständigt werden. Das Terrain ist auf zwei Blättern als Vorlage für die Schummerung auf dem Steine bereits entworfen. In diesem Karten werke werden Communicationen und Nomenclatur nach direct vom königlich griechischen Generalstabe eingelangten Daten evident gestellt.

Endlich wurde ausser den angeführten Institutskarten mit Bewilligung des k. k. Reichs-Kriegsministeriums ein aus 18 Blättern bestehender Atlas der 1877 bis 1880 a usgeführten Reiseroute des Grafen Béla Széchenyi in Ostasien in 1:1,000.000 für die photolithographische Reproduction im Maasse 1:750 000 nach Original-Entwürfen des k. k. Oberlieutenants Gustav Kreitner, eines Mitgliedes der Expedition, gezeichnet.

Von den Mittheilungen des Institutes, welche auf Befehl des k. k Reichs-Kriegsministeriums vom Institute seit 1881 herausgegeben werden, ist im Mai 1882 der II. Band erschienen, welchem die vorstehende Darstellung der Leistungen des Institutes im Auszuge entnommen ist.

K. k. geologische Reichsanstalt.

Die I. Section (Chefgeologe Dr. G. Stache, Sectionsgeologe F. Teller und Volontär Dr. Hussak) setzte die Aufnahmsarbeiten in Tirol in den Gebieten von Hochpusterthal und in den Grenzblättern gegen Kärnten und Venetien fort. Die abnormen schlechten Witterungsverhältnisse der Monate August, September und October behinderten den Fortschritt dieser Arbeiten in empfindlicher Weise.

Die durch die Herbst-Ueberschwemmungen am stärksten verwüsteten Strecken, die Linie Bruneck-Innichen-Lienz mit den nördlichen Seitenthälern und der in Nord von Wantitsch und Lessakthal, in Süd von Comelics begleitete Abschnitt der karnischen Kette zwischen dem Kreuzberg-Pass und dem Volago-Pass waren die Hauptstücke des Untersuchungsgebietes.

Oberbergrath Stache studirte nach einer gemeinsamen Tour mit Hrn. Teller durch das Grenzgebiet der Blätter Bruneck (Z. 18, Col. VI) und Lienz (Z. 18, Col. VII) die tektonischen und stratigraphischen Verhältnisse der karnischen Kette und verfolgte speciell das Auftreten der zwischen Collina und dem Lessachthal stark entwickelten Obersilur und Devon vertretenden Walkmassen gegen West und das Gebiet der Blätter Sillian - San Stefano (Z. 19, Col. VII). Die Zeit nach der Ueberschwemmungs-Katastrophe, während welcher Dr. Stache in Bruneck eingeschlossen war, konnte nur vorübergehend für Bergtouren benützt werden.

F. Teller war als Sectionsgeologe der I. Section mit der Fortsetzung der Aufnahmen im Hochpusterthale, speciell im Bezirke der Blätter Sterzing (Z. 18, Col. V) und Bruneck (Z. 18, Col. VI) beschäftigt. Die von der Brixener Granitmasse abhängigen StauungsErscheinungen, welche sich in den nördlichen Seitenthälern des Pusterthales westlich von Bruneck in Schichtaufrichtungen und Ueberschiebungen äussern, konnten weiter nach Ost bis ins Iselthal verfolgt werden. An Stelle des Brixner Granitgewölbes trat hier als langgestreckter antiklinaler Stauungs wall der granitische Kern der Antholzer Gebirgsgruppe ein. Die genannten Granitmassen und ihre vorwiegend gneissartig ausgebildeten Acquivalente im Zillerthaler Hauptkamm bestimmen die Grundlinien der tektonischen Aufbaues dieses Gebietes.

Dr. Hussak hatte eine Untersuchung des Deferegger Thalgebietes übernommen und speciell die genaue Abgrenzung des Deferegger Granitzuges und das Studium der denselben begleitenden krystallinischen Schiefergesteine durchgeführt.

Der II. Section (Chefgeologe Oberbergrath Dr. E. v. Mojsisovics, Sectionsgeologen M. Vacek und Dr. A. Bittner) war die Aufgabe zugefallen, die Detail-Aufnahmen in den angrenzenden Theilen von Salzburg und Ober-Oesterreich zum Zwecke des Anstosses an die aus neuerer Zeit stammenden Aufnahmen NordTirols zu revidiren. In Folge des andauernden ungünstigen Wetters, welches die Arbeiten im Hochgebirge in empfindlicher Weise beeinträchtigte, wurden die Arbeiten der Section noch vor Ablauf der präliminirten Aufnahmszeit unterbrochen und konnte nur ein Theil der zunächst in Angriff genommenen Revisions-Arbeiten im Salzburgischen und in Ober-Oesterreich zum Abschluss gebracht werden.

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