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D. Christian Friedrich Glück

Hofrath und öffentlichem ordentlichem Lehrer der Rechte auf der
Friedrich - Aleranders Universität in Erlangen.

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FACULTAD DE DES

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10.101

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Fortschung

des 1. Titels im 12. Buche

De rebus creditis, fi certum petatur, de condictione..

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§. 779.

Uebergabe, ein wesentliches Erforderniß des Darlehns. Sie fann and brevi manu geschehen.

as Darlehn erfordert zu feiner Eristenz schlechterdings, daß die Sache dem Schuldner übergeben worden sey. Denn die Verbindlichkeit entspringt hier ex re '). Daher ist der Vertrag, wodurch man dem Undern verspricht, daß man ihm ein Darlehn geben wolle, solang die Uebergabe noch nicht er. folgt ist, noch kein Darlehn, sondern ein bloßes pactum de mutuo dando, welches nach dem römischen Recht keine Klage bewirkt 2). Denn es wor Grundsch: nuda pactione pecuniam creditam fieri non poffe 3). Ob es heutzutage anders fey, ist streitig. Einige 4) wollen behaup

1) Pr. I. Quib. mod, re contrah, obligat.

teny

2) Petr. GUDELINUS de iure noviffimo Lib. III. cap. 2. pag. 115. 3) L. 34. pr. D. Mandati.

4) LAUTERBACH Colleg. th. pract. Pand. h. t. §. 11. verglichen mit Lib. II. Tit, 14. §. 68. GRABs Dill, de pactis futuror, cons tract. praeparator. §. 33. ENGEL Colleg. iuris cenon, univ, Lib. III. Tit. 17. §. 2.

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ten, das römische Recht gelte noch jeßt.

Allein die met. Ben Rechtsgelehrten ') sind darin einverstanden, daß der bloße Vertrag, mit einem Andern ein Darlehn eingehen zu wollen, den Promittenten verbindlich mache, und eine Klage gegen ihn bewirke. Diese Meinung verdient auch unstreitig den Vorzug. Denn noch dem römischen Recht wirkt doch eine Stipulatio de mutuo dando eine flagbare Verbindlichkeit °). Nun aber ist heutzutage ein bloßer Vertrag so wirksam, als eine römische Stipulation 7).

Da also ein Dailihn erst durch die Uebergabe sein Daseyn erhält, so kann auch keine andere Verbindlichkeit ex mutuo entstehen, als welche durch die Tradition begrün. tet worden ist. L. 9. Cod. de non numerata pecun. sage. ausdrücklich: Ultra hoc, quod accepit, RE OBLIGARI neminem poffe, conftat. Daher begründet der Verzug beym Darlehn nach dem römischen Recht keine Verbind. lichkeit zur Zinfenzahlung ); und auch selbst durch ein pactum adiectum fonnten hier in der Regel nicht voll, gültig Zinsen versprochen werden; sondern dies mußte durch .

eine

5) STRYK Uf, mod. Pand, h. t. §. 3. BOLHMER Doctr. de action nibus Sect. II. Cap. VII. §. 8. Mich, God. WERNHER Lectiffim. Commentat. in Pandectas. Ì. §. 7. u. a. m. Vorzüglich aber Griefinger im Commentar über das Wirtembergijche Lands recht 1. Band S. 11. ff.

6) L. 68. D. de l'erb, obligat. Quodfi ita ftipulatus fuero; Pecuniam te mihi crediturum fpondes? incerta eft ftipulatio, quia id venit in ftipulationem, quod mea interest.

7) S. den 4. Th. dieses Commentars §. 292. S. 106. 8) E. luft. Henn, BOEHMERI Diff, de fundamento ufuratum pecuniae mutualiciae. § 30. (Exereitat, ad Pandect. Tom IV.)

eine neue obligatio, mte Pomponius o) sagt, nåmlich durch Stipulation geschehen *°). Dann war es aber auch. kein Darlehn mehr, sondern ward mit dem Namen foenus, oder contractus L. pecunia foenebris bezeichnet **). Nur wenige Fälle nehmen die Gefeße aus, in welchen, sie wegen blos versprochener. Zinsen die Klage dem Darleiher gestatten, nämlich wenn Städte 2), oder Argentarien **) Gelder ausgeliehen, und sich Zinsen ausbedungen hatten; oder wenn man sich wegen übernommener Seegefahr ein foenus nauticum hatte versprechen lassen 4); oder bey ei

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10) L. 24. D. de praefcr. verbis. L. 7. Cod. de Ufur. 11) L. 33. D. de Ufur. L. 3. Cod. eodem, NONIUS MARCELL Cap. 5. pag. 731. zeigt vorzüglich diesen Unterschied sehr deutlich an, wenn er sagt: MUTUUM a FOENORE hoc diftat, quod mu TUUM fine ufuris: FORNUS cum ufuris fumitur: et eft accepti foetus. Unde et FORNUS dictum eft, ut graece roxos, quali partus mutui fumti, Man vergleiche Ger, rooDT de foenore et ufuris Lib. I. cap. 3. und HEINECCII Antiquitat, Rom. Lib. III. Tit. 15. §. 3.

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83) Nov. CXXXVI. c. 4. S. xooor de foenore et ufuris Lib. III. cap. 2, und Herm, AUBERT Difputat. II. de Argen tariis veterum, Trajecti ad Rhen, 1740. P. HI. Cap. II. §. 3, (in Ger, ORLAICHs Thef. Diflertat, iuridic, Belgicar. Volum. II. Tom. I. pag. 123. feq.)'

14) L. 7. D. de nautico foenore. Wenn Paulus hier sagt: In

quibusdam contractibus etiam ufurae debentur, quemadmo dum per ftipulationem. Nam fi dedero decem trajectitia, ut falva nave fortem cum certis ufuris recipiam, dicendum eft, poffe me fortem cum ufuris recipere; so find nach den Worten:

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