DE FERDINAND ŹRÓDŁOWSKI, PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT Lemberg. ERSTER BAND. (DAS RECHT IM OBJECTIVEN SINN UND DIE PERSONEN.) PRAG. VERLAG VON H DOMINICUS. Vorwort. Die bei der Darstellung des römischen Rechts noch immer übliche Scheidung in Institutionen und Pandekten ist hier fallen gelassen. Das sogenannte Pandektenrecht hat nur in wenigen, räumlich unbedeutenden Gebieten unmittelbar praktische Anwendung, und wird sie auch in diesen verlieren, wenn ein allgemeines deutsches Privatgesetzbuch zu Stande kommt. Wissenschaftlichen Werth vermögen wir aber dem sog. Pandektenrecht nicht beizulegen; dasselbe hat bloss als ein Interpretationsmittel der positiven Gesetzbücher, die unter dem Einfluss der gemeinrechtlichen Doctrin abgefasst worden sind, Bedeutung, beziehungsweise wird es eine solche mit Rücksicht auf das neue Privatgesetzbuch haben. Ueberflüssig wäre dagegen den hohen wissenschaftlichen Werth hervorzuheben, welcher gerade in den Werken liegt, die das Pandektenrecht enthalten; so dass die Aufgabe, das römische Recht rein und ungetrübt durch spätere grösstentheils unsichere und nicht festzustellende Modificationen darzustellen, dahin geht, jene Modificationen auszuscheiden, und mit der Dogmatik die Geschichte zu verbinden. Will man aber nur das römische Recht behandeln, so hat die Scheidung der Darstellung in Institutionen und Pandekten keine Berechtigung; gegen eine bloss quantitative Verschiedenheit beider hat sich insbesondere mit Recht Böcking ausgesprochen. |