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verhältniß schon früher bestanden habe: z. B. L. 43. §. 2. D. de acquir. dom. 41. 1. ,,intelligitur fructuarii homo fuisse", L. 25. §. 1. D. de usufr. „in pendenti esse dominium eius et numerationem pretii declaraturam cuius sit: nam si ex re fructuarii, retro fructuarii fuisse", L. 86. §. 2. D. legat. I. „Quum servus legatur . . . si legatarius repulerit a se legatum,, nunquam eius fuisse videbitur; si non repulerit, ex die aditae hereditatis eius intelligetur". L. 19. §. 5. D. de castr. pec. 49. 17. „,dominia, ut ex (post) facto retro fuisse aut non fuisse patris credamus", L. 20. ibid. „et ab initio patris esse eum videri, ex hoc, quod postea contigit, ostenditur“. Von rüdwirkender Kraft einer Thatsache kann man aber auch in so fern reden, als das durch diese erst für die Folgezeit herbeigeführte Rechtsverhältniß, weil schon früher als möglich in Aussicht gestellt, in irgend einer Beziehung auf die Vergangenheit zurückwirkt. Fitting a. a. O. hat dieses durch den Ausdruck „Vorwirkung“ bezeichnet. Allein diese „Vorwirkung“ stellt sich nach vollendeter Thatsache eben nur als eine Art der Rückwirkung dar, z. B. in L. 105D. de cond. et dem. 35. 1. vgl. mit L. 12. §. 2. D. fam. erc. 10. 2. L. 38. D. de legat. II. (§. 560.). Vorher aber kann man von einer Vorwirkung nur etwa in so fern reden, als schon jetzt die Möglichkeit des künftigen Rechtserwerbs irgendwelche Wirkung hat, z. B. die Befugniß gibt, Sicherheitsleistung zu verlangen (§. 378. A. 3. §. 590.), und dies ist nicht so sehr eine Vorwirkung des künftigen Rechtserwerbs, als vielmehr eine gegenwärtige Wirkung der jetzt schon begründeten Möglichkeit desselben.

4 Vgl. darüber Demelius die Rechtsfiction (1858) mit Arndts in d. krit. Vjschr. I. S. 93 fg. (civilist. Schr. I. 3.). [Neuestens Bülow im civ. Arch. LXII. 1. S. 1 fg. Wach in d. Wiener Zeitschr. VII 4. S. 130 fg. R. Leonhard In wie weit gibt es nach den Vorschriften der deutschen C.P.O. Fictionen? (1880). Ueber diese Schriften Kohler in d. krit. Vjschr. XXII. S. 355 fg., 369 fg.]

5 Ueber Veräußerung und Verzicht vgl. im Allgemeinen Savigny IV. §. 145 .. 148./Unger II. §. 94. Windscheid §. 69 a. E. [Wächter Pand. §. 69. Beil. II. II.]; über Verzicht insbesondere Bacher in d. dogm. Jahrb. V. 5. (eine nicht ganz glückliche Revision des Verzichtsbegriffs").

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6 Anderer Meinung ist Kierulff I. S. 58. . 61. „Es ist die Natur des Privilegs, von der Staatsgewalt abhängig zu sein, weil es die Momente des Gesetzes und des Rechts in sich vereinigt.“ Man könnte mit gleichem Fug sagen: „weil das Privileg mit dem Momente des Gesetzes das des Rechts in sich vereinigt, so liegt es in seiner Natur, gleich jedem andern Privatrecht von der Staatsgewalt unabhängig zu sein.“ Vgl. jedoch auch Seuffert's Arch. II. 123. Windscheid §. 136.

7 Cap. 5. de rescript. in 6to. 1. 3. Si gratiose tibi a Romano pontifice concedatur, ut beneficia, quae tempore tuae promotionis obtinebas, posses usque ad suae voluntatis beneplacitum retinere, huiusmodi gratia per eius obitum, per quem ipsius beneplacitum omnino extinguitur, eo ipso exspirat. Secus autem, si usque ad apostolicae sedis beneplacitum gratia concedatur praedicta. Tunc enim, quia sedes ipsa non moritur, durabit perpetuo, nisi a successore fuerit revocata. Schlayer in Linde's Ztschr. n. F. XII. S. 92 fg. In wiefern auch durch Nichtgebrauch Privilegien verloren werden? L. 1. D. de nund. 50. 11. Cap. 6. 15. X. de privil. 5. 33. Seuffert §. 21. A. 9. Frit in Linde's 3tschr. IV. 6. Wächter Württ.Pr.R. II. S. 833 fg. Unger II. §. 107. S. 320 fg.

II. Von Handlungen in Beziehung auf Entstehung und Endigung von Rechten. §. 58.

A. Begriff und Arten.

Handlung ist eine in der Sinnenwelt hervortretende Aeußerung des Willens. Sie ist 1) entweder positive oder negative Handlung, Handlung im engern Sinn oder Unterlassung, Omissivhandlung; 2) entweder erlaubte oder unerlaubte (rechtswidrige) Handlung. Alle diese können juristische Wirkungen haben, und heißen insofern juristische Handlungen i. w. S. Handlungen aber, deren Zweck und Absicht wesentlich eine juristische Wirkung ist, d. i. die darauf gerichteten Willenserklärungen, heißen insbesondere Rechtsgeschäfte, juristische Handlungen i. e. S.

[Anm. Vgl. Zitelmann Irrthum und Rechtsgeschäft. S. 229 fg.]

B. Erfordernisse der Handlungen.

§. 59.

1) Handlungsfähigkeit.

Die Handlung sezt vor Allem Willensvermögen in dem Handelnden voraus1. Also sind handlungsunfähig 1) juristische Personen2, 2) Kinder, infantes, als welchen juristisch noch gar kein Willensvermögen beigelegt wird (§. 36.), 3) Wahn- und Blödsinnige, furiosi, dementes (§. 37.), ausgenommen3 in lichten Zwischenräumen, und so auch diejenigen, die nur vorübergehend in einem Zustande von Geistesabwesenheit sich befinden, was jedoch nicht jede Verantwortlichkeit ausschließt, insofern sie sich durch ihre Schuld in solchen Zustand versezt haben. Nur eine Beschränkung der Handlungsfähigkeit findet statt: a) bei impuberes infantia maiores; diese können nämlich solche juristische Handlungen, wodurch sie ihre Rechte nicht schmälern oder gefährden, sondern lediglich gewinnen, selbständig vornehmen, andre aber nicht ohne Auctoritas des Tutors; auch werden pubertati proximi imputabler unerlaubter Handlungen fähig gehalten'; b) bei erklärten Verschwendern3; diese können keine die ihnen entzogene Vermögensverwaltung betreffende Handlung

L. 53. in f. L. 225. D. de V. S. L. 18. D. de poenis. 48. 19. L. 1. §. 12. 13. D. de O. et A. 44. 7. - §. 10. J. de inutil. stip. 3. 19. L. 5. §. 2. D. ad leg. Aquil. 9. 2. b L. 1. §. 12. cit. L. 5. §. 2. cit. L. 1. §. 3. D. de poss. 41. 2. L. 40. D. de R. J. L. 2. Cod. de contrah. emt. 4. 38. L. 6. Cod. de cur. fur. 5. 70. L. 9. Cod. qui test. fac. poss. 6. 22. L. 17. D. qui test. fac. 28. 1. L. 48. D. de R. J. cf. L. 3. D. de divort. 24. 2. - c. 7. §. 1. C. 15. qu. 1. pr. J. de auct. tut. 1. 21. L. 9. D. de auct. tut. 26. 8. cf. L.

10. D. de ignor. 22. 6. f §. 18. (20). J. de obl. ex delicto. 4. 1. L. 111. pr. D. de R. J. L. 5. §. 2. D. ad. leg. Aquil. 9 2.

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wirksam vornehmens; c) bei mündigen Minderjährigen; diese können gewisse Handlungen nicht ohne Zustimmung eines Vormundes vornehmen, und erleiden allgemein eine Beschränkung, insofern ihnen die eigene selbständige Verwaltung ihres Vermögens entzogen ist; d) bei Frauen, als welchen die Fähigkeit zu gewissen Handlungen [f. z. B. §. 359. 442. 486.] regelmäßig nicht zusteht; e) bei denjenigen, welchen die Fähigkeit fehlt, ihren Willen der Form nach so zu äußern, wie es zu einer Handlung erforderlich ist, z. B. Stumme, Taube, soweit das Hinderniß reicht". Anm. 1 Vgl. überhaupt Savigny Bd. III. §. 106.. 112. Unger II. §. 76. [Bitelmann a. a. D. S. 359 fg. Bruns Kl. Schr. II. 459 fg.]

2 Für die juristische Person kann nur durch natürliche Personen als deren Repräsentanten gehandelt werden. L. 1. §. 22. D. de poss. 41. 2. „municipes ... uni (universi) consentire non possunt", L. 1. §. 1. D. de libert. univ. 38. 3. Ulp. XXII. 5. „neque cernere universi neque pro herede gerere possunt". L. 97. D. de cond. 35. 1. [Anders jezt Curtius im civ. Arch. LXIV. 3. S. 150 fg.] Da nun zum Zwecke unerlaubter Handlungen keine Vertretung zugelassen sein kann, so können auch solche nicht einer juristischen Person beigemessen werden; diese kann nicht durch Delicte unmittelbar verpflichtet werden. L. 15. §. 1. D. de dolo 4. 3. („quid enim municipes dolo facere possunt"?) L. 4. D. de vi. 43. 16. Nov. Maioriani tit. 7. §. 11. Nur scheinbar widersprechend ist L. 9. §. 1. 3. D. quod met. 4. 2. Vgl. Savigny II. S. 310..323. Puchta §. 50. Not. d. Rtsler. III. S. 70 fg. Unger I. §. 43. A. 46..49. Windscheid [noch in d. 4. Aufl.] §. 59. a. E. [Gierke Genos.R. III. S. 168 fg.Ń Gleichwohl find in Betreff der Corporationen noch Manche mit Sintenis I. S. 122 fg. anderer Meinung, welche sie durch Bezugnahme auf Strafbestimmungen des canonischen Rechts und deutscher Reichsgesetze gegen Corporationen unterstützen: cap. 4. de cens. in 6to. 3. 20. cf. cap. 5. de sent. excomm. in 6to. 5. 11. Auth. Frid. item nulla und item quaecunque in Cod. 1. 3., aurea bulla XV. §. 4 u. a. (Savigny S. 322). Vgl. auch Seuffert's Arch. XV. 26. Bekker in d. dogm. Jahrb. XII. S. 120 fg. (§. 324.). [Sonnenschmidt Pract. Erört. S. 91 fg. und jetzt Windscheid 5. Aufl. a.

a. Orte: ,, . . . insofern . . eine im Namen der juristischen Person vorgenommene Handlung, welche der Vertreter im Namen der juristischen Person vorzunehmen befugt war, den Thatbestand eines Delicts darstellt, wird sich die Corporation der Entschädigungspflicht gerechterweise nicht entziehen können."YS. noch Löning die Haftung des Staates aus rechtswidrigen Handlungen seiner Beamten (1879), bes. S. 54 fg. Gierke III. S. 234 fg., 342 fg. 402 fg. 491 fg., 738 fg. Curtius a. a. D. S. 164.]

3 Nicht durchaus so nach heutigen Particularrechten. Unger II. §. 76. A. 7. §. 100. A. 14.. 16. Vgl. Reyscher in d. 3tschr. für deutsches Recht XIII. 9. Arnold das gerichtl. Verfahren gegen Geisteskranke und Verschwender [1861] S. 49 fg. [Dieses Verfahren in Entmündigungssachen" (einschl. der Prodigalitätserklärung) ist ausführlich und erheblich abweichend vom bisherigen gemeinen Recht geregelt in der Reichs-T.P.O. §. 593..627. Vgl. Dernburg 2. Aufl. §. 75. 76.]

L. 10. pr. D. de curat. fur. 27. 10. L. 9. §. 7. D. de reb. cred. 12. 1. L. 29. D. de cond. indeb. 12. 6. L. 6. D. de V. O. 45. 1. L. 25. D. de fideiuss. 46. 1. L. 3. D. de novat. 46. 2. L. 5. §. 1. D. de acquir. hered. 29. 2. cf. L. 18. pr. D. qui test. fac. 28. 1. b §. 7. J. de inutil. stip. 3. 19.

4 Ungera. a. D. §. 76. A. 9. 10. vgl. Seuffert's Arch. III. 4. 140. XIII. 243. 5 Nicht unbedingt und allgemein wahr ist, was L. 40. D. de R. J. (Pompon. lib. 34. ad Sab.) jagt: Furiosi vel eius, cui bonis interdictum est, nulla voluntas est. Vgl. L. 19. D. de aqua et aquae pluv. 39. 3. (Pompon. lib. 14. ad Q. Muc.). Labeo ait, si patiente vicino opus faciam, ex quo ei aqua pluvia noceat, non teneri me actione. L. 20. eod. Sed hoc ita, si non per errorem aut imperitiam deceptus fuerit; nulla enim voluntas errantis est. Savigny III. S. 88. [Wächter Pand. I. S. 349 fg. 354.] Ueber den Zeitpunkt, von welchem an die Entmündigung (Interdiction, Prodigalitätserklärung) in Wirksamkeit tritt: Seuffert's Arch. XVII. 147. 206. XVIII. 206. XIX. 10. XXV. 118. Dagegen XIX. 115. Unwirksamkeit freiwilliger oder vertragsmäßiger Entmündigung: das. XIII. 9. XV. 136. XVIII. 125. [Vgl. noch Ubbelohde die Handlungsfähigkeit des Prodigus und des Minderjährigen nach gem. R. in d. Wiener Zeitschr. IV. 10. S. 671 fg.]

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6 L. 101. D. de V. O. 45. 1. Puberes sine curatoribus suis possunt ex sti pulatu obligari. L. 43. D. de O. et A. 44. 7. Obligari potest paterfamilias, suae potestatis, pubes, compos mentis. cf. L. 141. §. 2. D. de V. O. L. 3. Cod. de in int. rest. min. 2. 21. (22).__Si_curatorem habens minor 25 annis post pupillarem aetatem res venum dedisti, hunc contractum servari non oportet, cum non absimilis ei habeatur minor curatorem habens, cui a praetore curatore dato bonis interdictum est. Si vero sine curatore constitutus contractum

fecisti, implorare in integrum restitutionem . . . non prohiberis,/Vgl. Marezoll in Linde's Ztschr. II. 12. Savigny in der Ztschr. für geschichtl. Rtzw. X. 3. (vermischte Schr. II. 18.). Puchta §. 51. Note d und Vorles. I. Beil. II. Brinz (1. Aufl.) S. 42 fg. Windscheid §. 71. A. 8. Jhering in d. dogm. Jahrb. XII. S. 347 fg. Vgl. §. 452. A. 1. 2. [Ubbelohde a. a. O. Huschke die vermögensrechtl. Handlungsf. der mündigen Minderj. in ihrer geschichtl. Entw. in der Zeitschr. für Rechtsgesch. XIII. S. 311 fgg.]

2) Willensbestimmung.
§. 60.

a) Wirklichkeit des Willens.

Die im Allgemeinen handlungsfähige Person muß auch im einzelnen Falle dasjenige wirklich gewollt haben, was als ihre Willensmeinung erscheint. Ist dies nicht der Fall2, so besteht eben nur der Schein einer Handlung, die nicht wirklich existirt, der Schein eines erklärten Willens, nicht erklärter wirklicher Wille oder doch nicht derjenige, der erklärt zu sein scheint3, es sei nun jener Schein durch den Handelnden selbst mit Bewußtsein hervorgerufen“ oder absichtlich bezweckt (Simulation”), oder sonst irgendwie entstanden. Es kann insbesondere die Folge eines Irrthums der handelnden Person oder eines Mißverständnisses unter mehreren sein, daß der Schein eines bestimmten Willens oder einer a L. 3. §. 2. L. 54. D. de O. et A. 44. 7. L. 55. D. de contrah. emt. 18. 1. cf. L. 24. D. de test. mil. 29. 1. b Cod. plus valere quod agitur quam quod simulate concipitur. 4. 22. L. 30. D. de ritu nupt. 23. 2. L. 3. Cod. de repud, 5. 17. - L. 36. D. de contrah. emt. 18. 1. L. 7. §. 6. D. de donat. int. v. et u. 24. 4. L. 16. Cod. de donat. int. v. et u. 5. 16.

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Willenseinigung erzeugt wurde, wo wirklich das eine und das andere nicht vorhanden ist. Es kann auch durch Zwang geschehen. Aber es kann auch die wirklich vorhandene Willensbestimmung an einem Mangel leiden, weil sie auf einem Irrthum beruht oder durch Zwang hervorgerufen ist.

Anm. 1Vgl. Savigny System III. §. 131. 135. Unger II. §. 87..89. Windscheid §. 75.. 77. [Schloßmann Vertrag S. 80 fg. Schall der Parteiwille im Rechtsgeschäft. 1877. (darüber Steinlechner in d. Wiener Zeitschr. V. S. 173 fg.) Windscheid Wille und Willenserklärung 1878, jezt auch abgedruckt im civ. Arch. LXIII. 3. S. 72 fg. 3itelmann die jurist. Willenserklärung in d. dogm. Jahrb. XVI. 8. Irrthum und Rechtsgeschäft bes. Cap. 1 und 2, dann S. 235 fg., 255 fg., 396 fg. Mommsen Erörterungen aus dem Obl. R. II. (1879) S. 93 fg. Scheiff die Divergenz zwischen Wille und Erklärung. 1879 (drbr. Brandis in d. trit. Vischr. XXIII. S. 196 fg.) Bruns Kl. Schr. II. S. 473 fg. ▷ Schloßmann und noch mehr Schall vertreten den schon früher von Anderen gelehrten Saz, es sei bei Willenserklärungen (oder bei gewissen Willenserklärungen) für deren rechtliche Wirkung nicht der wirkliche Wille des Erklärenden, sondern dasjenige das Maßgebende, was dem der Erklärung Gegenüberstehenden als Wille des Erklärenden erscheinen dürfe. Dagegen die übrigen angeführten Schriftsteller.]

2 Daß es nicht der Fall sei, muß, wo eine an sich genügende Erklärung eines Willens vorliegt, derjenige beweisen, der es behauptet; der Einwand, daß man innerlich anders gedacht, als äußerlich erklärt habe (sog. reservatio mentalis), ist ohne rechtliche Bedeutung. Savigny S. 259. Jhering in d. dogm. Jahrb. IV. S. 74 fg. Vgl. W. Röver über die Bedeutung des Willens bei Willenserklärungen 1874, insbesondere über Mentalreservation und Simulation, S. 49 fg. [Kohler Studien über Mentalreservation und Simulation in d. dogm. Jahrb. XVI. 2. 7. Regelsberger im civ. Arch. LXIII. S. 167 fg. Scheiff S. 24 fg.]

3 Ueber den Satz plus valet quod actum quam quod scriptum (vgl. not. b.): Arnold im civ. Arch. XLIX. 2.

43. B. wenn Jemand zur Unterschrift einer Urkunde gezwungen ist, deren Inhalt er nicht kennt. Savigny a. a. D. S. 261. Arnold a. a. D. S. 50. [Ueber diesen und andre verwandte Fälle, „in denen der bewußte Wille für die geschehende förperliche Bewegung fehlt": 3itelmann Irrth. u. Rechtsg. S. 359 fg.]

b) Mängel der Willensbestimmung.

§. 61.

a) 3 wang 1.

Ist Jemand mit physischer Gewalt, ohne alle eigene Willensthätigkeit, zur Hervorbringung einer Wirkung mißbraucht worden (sog. vis absoluta), so kann von einer Handlung desselben keine Rede sein. Es kann aber auch ein Zwang auf den Willen ausgeübt werden (sog. vis compulsiva); der Wille kann durch Furcht zu einer Handlung bestimmt werden. Unbillig wäre es, einer solchen erzwungenen Handlung voll

• L. 15. D. de iurisd. 2. 1. L. 2. pr. D. de iud. 5. 1. L. 9. pr. D. de hered. inst. 28. 5. L. 57. D. de O. et A. 44. 7. L. 116. §. 2. D. de R. J. (§. 238. 239. §. 491. not. b.)

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