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Kollationen

zu

Ausgaben isländischer romantischer Sagas.

I.

MS. A. M. no. 489, 4o, jetzt no. 1261.

Für den Inhalt dieser Hs. verweise ich auf den Katalog over den Arnamagnæanske Håndskriftsamling. Förste bind. Københ. 1889, p. 662. Von den hier überlieferten Sagas habe ich es nur mit den drei letzten Stücken zu thun, der Flóres saga ok Blankiflúr, der Tristrams saga und der Ívents saga. nehme die zwei zuletzt genannten voraus.

A. Tristrams saga.

Ich

Es handelt sich hier um die ziemlich radikale isländische Umarbeitung der altnordischen Tristrams Saga, die bekanntlich von einem Mönche Robert auf Befehl Hakons des Alten verfasst wurde und das jetzt bis auf wenige Bruchstücke verlorene altfranzösische Epos des Thomas zur Quelle hat. Der jüngere Text wurde von Gisli Brynjúlfsson, der in ihm die ältere Fassung der Saga vor sich zu haben glaubte, zum erstenmal ediert in den Annaler for nordisk Oldkyndighed og Historie, 1851, p. 1 ff. Dem Texte gegenüber steht eine ziemlich genaue dänische Übersetzung. Ich bedaure jetzt, dafs ich seiner Zeit meiner Ausgabe der alten Tristrams saga nicht diese Überarbeitung, die in Petit-Druck nicht über zwei Bogen beansprucht haben würde, anhangsweise beigegeben habe. Hier kommt es mir nur darauf an, Brynjúlfssons Text von einer Anzahl von Versehen, deren einige auch den Sinn tangieren, zu reinigen.

p. 4, 9 á móti] 1. í móti. 16 hon] hon hon (!) Ms. p. 6, 4 bati] fehlt. 6 kallađi] 1. kallar. 14 at] ü. d. Z. nachgetr. 4 v. u. var] û. d. Z. nachgetr. || ok] 1. en. p. 12, 14 er ] 1. þá er. 17 eigi] 1. eingan.

p. 28, 7

6 v. u., Note 5 fa, Mbr.] 1. fara, Mbr. p. 14, Note 1, 3, 4 zu streichen. p. 18, 5 hann hann (!) Ms. 8 konungr] fehlt. 13 at] ü. d. Z. nachgetr. Z. 8 v. u. höfðingja] am Rande nachgetr.; der Anfang des Wortes ist abgeschnitten; vgl. Note 3. Z. 2 v. u. barðist] 1. berðist. p. 20, 11 svo] durch einen Rifs im Perg. verloren. 15 unnusta] 1. unnazta. 18 ok] &, ü. d. Z. nachgetr. 21 liðinn] 1. liðinu. p. 22, 5 land] 1. lönd. p. 24, 4 sendi] 1. sendir. 19 fall] fehlt. 22 lagt] 1. lagit. Kalegras] 1. hans. 3 v. u. sveinum] 1. sveinenn. p. 26, 10 setti] sett (1) Ms. 13, Note 2 zu streichen. 14 fram] 1. fra (!). sona] ü. d. Z. nachgetr. 3 v. u. fengu] 1. þá fengu. p. 30, 17 skyldu] 1. skyldi. 20 hann] 1. T. (= Tristram). 23 hin] 1. hinu. 5 v. u. hann] hann hann (!) Ms. p. 32, 2 höllina] 1. hallina. 22 aflađi] 1. aflar. 23 á] 1. i. 5 v. u. at] fehlt. 4 v. u. af] 1. at. p. 34, 3 fengi] feing () Ms. p. 36, 5 ok] &, ü. d. Z. nachgetr. 8 v. u. snareygr] 1. snareygðr. || ok] 1. en. p. 38, 5 v. u. ráð] 1. orð. 1 v. u. hans] 1. konungs. p. 40, 12 skuli] 1. skulu. 19 fylking] 1. fylkingar. 21 því] 1. þvíat. 1 v. u. ok] 1. ok hann. p. 42, 16 hol] 1. bol. 21 sverð] 1. sverdi. 22 þat er] 1. pat or. 5 v. u. lid] 1. liđi. fengliga] 1. hardfengiliga. p. 44, 8 v. u. sem] 1. er. 1. at. 18 mannsbúka] 1. manna búka.1 9 v. u. som] 1. sem. á upp] mit Umstellungszeichen versehen; also upp á. 5 v. u. nokkut] fehlt. p. 48, 3 honum] 1. hans. 10 hon] l. hann. 15 bænir ] 1. bæn. p. 50, 4 á] 1. við. 6 þann] 1. þenna. 5 v. u. er] 1. at. || hann] corr. aus? 3 v. u. út] ü. d. Z. nachgetr. p. 52, 6 ] fehlt. 10 eitri] danach 2 Buchst. ausrad. 14 drepit] d (radiert) drepit Ms. p. 54, 12 prekvirki pat] 1. pat þrekvirki. 17 er] am Rande mit Verweisungsz. nachgetr. 8 v. u. hafði] haf (!) Ms. || hefir ek] 1. ek hefir. p. 56, 5 til] 1. heim til. 11 væri] 1. var.

4 v. u. hard

p. 46, 5 er] 6 v. u.

Das Wort mannsbúkr, bei Fritzner, Ordbog2 II, p. 644, für welches nur diese eine Belegstelle angeführt wird, ist demnach zu streichen.

Das ist auch inhaltlich die einzig mögliche Lesung. Die Stelle lautet im Zusammenhang: hon (sc. Ísodd) varð þá æfar reid (nämlich als sie bemerkt, dafs die von ihr aus Tristrams Wunde entfernte Schwertspitze zu dem Schwerte ihres durch jenen getöteten Bruders gehört) ok brá sverdinu ok ætlaði þá at hefna bróður síns, þótt hann væri heldr kona enn karlmadr (nämlich infolge der durch die schwere Verwundung herbeigeführten Entkräftung, die ihn hilflos gemacht hat). Wenn der Herausgeber die von ihm aufgenommene Lesung verteidigt durch die Übersetzung: 'uagted hun var en Kvinde og ingen Mand', so hat er dabei heldr unberücksichtigt gelassen.

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14 máli] 1. því máli. p. 58, 10 pat] 1. þess. 4 v. u. áðr] ad' = adur Ms.; vgl. Note 3. p. 60, 13 einhverju] danach hueriu, unterpunktet. p. 62, 14 morguninn] 1. morgininn. 15 nótt] 1. nátt. 1 v. u. ok] 1. sem. || Note 6 zu streichen. [] lætr ] læt' = lætur Ms.; vgl. Note 7. p. 64, 5 muni] 1. munu. 7 hellinum] e corr. aus l. 12 veg] fehlt. p. 66, 5 v. u. sidr] 1. at sidr. p. 68, 1 fyrr] 1. fyrr vit. p. 70, 2 af] danach af, unterpunktet. 6 v. u. höggra] högga (!) Ms. 4 v. u. ok] fehlt. p. 72, 16 at] 1. er. 19, Note 1 sverd] durchgestrichen. 20 nefndist] 1. nefndist ok.1 p. 78, 19 hinn] 1. enn. 3 v. u., Note 5 atg.] i ü. d. Z. nachgetr. p. 80, 9 hin] 1. hinu.

B. Ívents saga.

Die İvents saga wurde zum erstenmal herausgegeben von mir, Riddarasögur. Strafsburg 1872, p. 73 ff. Und zwar legte ich die Stockholmer Membrane 6, 4o zu Grunde und fügte die Varianten unserer Hs., soweit dieselbe reichte, unter dem Texte bei. Jetzt habe ich die letztere nochmals mit dem Haupttexte verglichen und nun die folgenden, leider recht zahlreichen, Nachträge und Besserungen zu meinem, vor 25 Jahren zusammengestellten Apparat namhaft zu machen. Noch bemerke ich, dafs eine Anzahl der Pergamentblätter, die gewaltsam eingerissen waren, seitdem durch Fliefspapier verklebt worden sind, welches ich nach eingeholter Erlaubnis, wo es besonders wünschenswert schien, behutsam abgelöst habe; indessen würde die völlige Entfernung desselben vielleicht hier und da noch einen kleinen Nachtrag zu meinen Resultaten geliefert haben.

p. 75, 7, Note 13 ágætastum] 1. ágætustum. 11 hvatv.] hvetvetna B. 14 en] om. B. p. 76 mikil] mikit B. 11 Þeir verða margir optlega] p. v. m. trega B.2 p. 77, 13 fýsti] 1. [fysti. p. 78, 6 heidskirr] 1. [heitskirr. 8 margfalligara] margfalliga (!) B. 10 vill.] villigarunga (!) B. p. 79, 9 fest] festi B. 11 hugs.] hugta B. 18 olin] olm AB.3 19, Note 24 vili] 1. vil í. p. 80, 1 hér] om. B. 11 ein]

ok scheint nur zufällig im Druck ausgefallen zu sein, da sich in der Übersetzung 'ogsaa' dafür findet.

2 Die Lesung von A bietet das Richtige; vgl. Der Löwenritter, herausgeg. von W. Förster. Halle 1887 (= Chev.), V. 153: De çaus i a.

3

Vgl. Cederschiöld, Germania XX, p. 314. Wenn Th. Möbius, Zeitschrift für deutsche Philologie V, p. 223 für meine falsche Lesung olin úlin [Gegenteil von linr, also 'unsanft'] konjiziert, so ist dagegen zu bemerken, dass úlinr sonst nirgends belegt zu sein scheint.

Archiv f. n. Sprachen. XCIII.

8

om. B. || ok er] om. B. 18 rifna] rigna B. 26 smar.] smaragdo AB.2 p. 81, 13 gleti] glegi (!) B. 14, Note 18 brott] 1. i brott. 20, Note 25 látit] 1. lokit. p. 82, 1 söngr] saugr (!) B. 20, Note 28 öllu] 1. öllu því.

1 Vgl. Chev. V. 403: Plovoir.

2 Ich habe mit Unrecht im Texte von A für das schliefsende o von smaragdo u geschrieben, denn smaragdo ist ebenso als lat. Dat.-Abl.Form von smaragdus anzusehen, wie das in demselben Texte begegnende Artho von Arthus. Darum kann ich weder Fritzner beipflichten, wenn er Ordbog2 III, p. 443 als Nom. für diesen seinen einzigen Beleg dieses Edelsteinnamens smaragdr angiebt, noch Möbius, wenn er a. a. O. smaragdu in smaragdi ändern will. Der Nom. smaragdus begegnet aufserdem Flóres Saga p. 42, 1. Ich bemerke bei dieser Gelegenheit, dass auch sonst Möbius mit seinen kritischen Bemerkungen zu den Ridd. wohl nicht immer das Richtige getroffen hat. Hierher rechne ich z. B. Parc. p. 29, 9 ff: Sem Parceval kom inn, þá sá hann sitja einn tiguligan höfðingja í einni rekkju; sú var ríkuliga búin ok var hann klæddr hinu bezta aclade. Möbius möchte für ok var acl. schreiben: ok var hon (sc. rekkja) klædd hinu bezta áklædi 'und sie (sc. die Bettstelle) war mit einer vorzüglichen Zudecke versehen'. Ganz abgesehen von der Gewaltsamkeit dieser Änderung lehrt der frz. Urtext, Perceval le Gallois (publié par Potvin. II. Mons 1866) v. 4263 ff.:

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Emmi la sale avoit I. lit;

I. preudome seoir i vit
Et ses ciés ert encapelés

D'un sebelin noir come meure,
D'une porpre vols par deseure,
Et d'autel fu la reube toute,

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dafs es sich hier überhaupt nicht um die Ausstattung des Bettes, sondern einzig und allein um die Kleidung des Fischerkönigs handelt, und zwar um einen Purpurmantel. Ich möchte also für su acl. lesen: sá rar ríkuliga búinn ok var hann klæddr hinu bezta [purpur]aklædi. Valv. p. 70, 4 f.: Ok er þerra Valver hafdi heyrt ord hennar, þá sagði hann henni med blidum ordum; Möbius will þerra in þetta ändern, das an dieser Stelle sinnlos wäre; es ist einfach verdruckt für herra. Iv. 81, 8 f.: par til er vedrit tok at hægjast ok storminn at minka. Möbius wollte für storminn stormrinn lesen; es war ihm offenbar nicht gegenwärtig, dass minka öfters unpersönlich gebraucht wird; vgl. meine Anm. zu Tristrams saga p. 10, 1 (s. 206). Iv. p. 96, 18 f. erklärt Möbius mit Recht die Lesung von B als die richtige, indessen hatte ich sie durch Beifügung der entsprechenden Stelle des Originals selbst schon als solche bezeichnet.

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Iv. p. 113, 18 f.: Herra Iv. bad fá sér vápn þau er hann veldi af þeim er í váru kastala. Möbius will für veldi, valdi schreiben, unter Verweisung auf die Lesung von B: hafdi valit. Ich verstehe veldi als: 'die er auswählen würde'; Chev. v. 3154 M: D'armes se fet appareillier entscheidet nicht. Mírm. p. 183, 7 ff.: En eptir þat tók Justinus at skipta klædum

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p. 83, 13, Note 16 zu streichen. 16, Note 21 mettr] 1. mentr.1 p. 84, 6 þat er þat B. 7 þat er] pat B. 12, Note 19 gjarnan] 1. gjarna. 16, Note 24 segir] 1. sagđi. p. 85, 4, Note 6 hans] 1. kom. 5, Note 7 einsaman] 1. einn saman allt. 9, Note 15 vis.] 1. ok vísađi. p. 86, 1, Note 1 svá] 1. svá í. 2, Note 5 zu streichen. 4 þeim] 1. [þeim. 10, Note 13 undrligt] 1. undarligt. 20, Note 24 lypti] 1. kipti (=A). p. 87, 4, Note 4 (þeir?)] zu streichen. 20, Note 24 nari] 1. nærri. p. 88, Note 9 zu streichen. 22 at] om. B. 24, Note 30, Z. 1 skal] 1. skal hjálpa þer. Z. 2 priat] 1. þvíat ... þér alla. p. 89, Note 30, Z. 7 ok vil] 1. ... Z. 9 ser] zu streichen. Z. 10 sín] 1. þessi. 23, Note 2 mátt] 1. mant. p. 90, 2 því] þvíat B. 6 (ok) hugðust mundu] 1. (ok hugðust mundu). 8 hugsutu] hugtu B. 9, Note 13 priat] 1. þeir. 10 (hurðina)] viel mehr unlesbar in B. || Note 15 mönnum] 1. manni. 12 [ok] 1. ok. 13 því] máli add. B. 15, Note 19 i komi] 1. ikorni. 18, Note 23 sargunum ] 1. sængunum. p. 91, 1, Note 1 add. B.] 1. B. 2, Note 3 zu streichen. 3, Note 4 þá vitu þá [þeir?] B] 1. þeir vitu þá add. B. 5, Note 6 ok] zu streichen. || [þeir]] 1. þeir. 5, Note 7 mátti] 1. mætti. p. 92, 1, Note 1 hann til hennar] 1. (hann) á henni. p. 92, 4 vera] om. B. 11 er] om. B. 14 Fyrri] Fyrr B. 21 gekk þú add. B. 23, Note 25 muna] 1. munu. Note 27 pinixt] 1. pinixt. p. 93, 2 en] at add. B. 6, Note 6 Meir] 1. júr. 8, Note 10 pitt] 1. pitt fyrir pér. 9, Note 11 steinstólpann] 1. steinstólpans. p. 94, 3, Note 4 telr] 1. talar. 15, Note 21 ek] 1. eiginliga. p. 95, 6 pú dæmir] pá dæmir, danach ein Verweisungszeichen ohne entsprechenden Nachtrag am Rande; es ist þú zu ergänzen, B. p. 96, 14 væri] einn add. B. 19 ydrum) at] ydrum ok B. p. 97, 7 man saman] mun B. || mínum mönnum] mönnum minum B. 13 ok] med B. 16 svá] þá B. || allsk.] aus

ok hestum, ok hugðu þá margir, at ymsir væri menn ernir; ebenso liest C. Möbius schlägt vor, für menn ernir mennirnir zu lesen. Indessen dürfte es doch gewagt sein, eine so verhältnismäfsig junge Form wie mennirnir für menninir in die vorauszusetzende gemeinsame Vorlage von zwei Vertretern verschiedener Hss.-Klassen, die selbst wohl noch dem 14. Jahrhundert angehören, hineinzukonjizieren; und aufserdem giebt die überlieferte Lesung einen hinreichend befriedigenden Sinn: 'und es glaubten da viele, dafs es verschiedene mutige Männer wären' (nicht einer allein, wie es thatsächlich der Fall war).

1 mettr, wie auch A liest, ist richtig; vgl. Chev. V. 590: Bien pert qu'or est aprés mangier.

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